GPT.UP: Gemeinschaftsprojekt der Hochschulen in Potsdam ermöglicht KI-Zugang
In der brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam stellen drei Hochschulen ihren Beteiligten mit dem Dienst GPT.UP kostenlose Zugänge zu ChatGPT und auch offenen Sprachmodellen wie Llama und Mistral zur Verfügung und dies über ein datenschutzkonformes Interface der HAWK Holdesheim. Folgende Einrichtungen sind beteiligt:
- Fachhochschule Potsdam
- Universität Potsdam
- Filmhochschule Babelsberg
Zum Beitrag der Universität Potsdam
Universität Potsdam übernimmt HAWKI-Hosting
Und so funktioniert GPT.UP: Das Top-Sprachmodell ChatGPT-4o wird über eine OpenAI API aus San Francisco und die offenen Language Models über eine API der GWDG aus Göttingen genutzt und dann mit dem datenschutzkonformen Interface HAWKI verbunden, das die HAWK Hildesheim allen Einrichtungen über GitHub kostenfrei zur Verfügung stellt. Die Universität Potsdam übernimmt dabei das Hosting vom HAWKI und kümmert sich z.B. um Updates.
HAWKI ist ein modellagnostisches OpenSource-Interface, das es Hochschulen ermöglicht, verschiedene KI-Modelle zu integrieren. Hochschulen können sowohl die kostenpflichtigen Modelle von OpenAI als auch die völlig kostenfreien Open-Source-Modelle der GWDG Göttingen nutzen. Damit ermöglicht HAWKI die kostenfreie Nutzung von LLMs im deutschen Hochschulbereich. Darüber hinaus hat die Universität Potsdam HAWKI so konfiguriert, dass es innerhalb von Minuten auf neuen Servern installiert werden kann: Hochschulen in Brandenburg müssen lediglich ihren API-Key von OpenAI oder der GWDG hinterlegen, um die Schnittstelle sofort nutzen zu können. Damit zeigt die Universität Potsdam einen gangbaren Weg für die Bundesländer auf, der nicht nur eine schnelle Implementierung für Schulen und Hochschulen ermöglicht, sondern auch eine klare, API-basierte Kostenverfolgung pro Institution.
Zitat von Vincent Timm von der HAWK Hildesheim, einem der Entwickler des sehr beliebten offenen Interfaces HAWKI.
Potsdam mit GPT.UP als Vorbild für weitere KI-Projekte?
In der deutschen Hochschullandschaft kommt es nicht selten vor, dass es in einem bestimmten Umkreis eine große Hochschule angesiedelt ist und weitere kleinere Einrichtungen, wie in diesem Beispiel in Potsdam, mit einer Universität, Fach- und Filmhochschule. Verfügen die kleineren Hochschulen womöglich nicht über ausreichend Kapazitäten oder ein geeignetes Budget, dann könnten sie wie bei GPT.UP ihren Login etwa zu einem Chatbot wie ChatGPT oder Llama über die Server und Domain der im Zentrum stehenden Bildungseinrichtung, also dem zentralen Partner wie in diesem Fall der Universität Potsdam, umsetzen lassen. Auch um Updates müssten sie sich nicht kümmern. Eventuell gäbe es dann für die einrichtende Hochschule einen monetären Ausgleich hinsichtlich einer Förderung seitens Bund und/oder Bundesland, da natürlich jede Einrichtung über begrenzte Gelder verfügt.