KI + Bildung #97 | TU Dresden entwickelt KI-Agenten für die Krebsmedizin | Tutor für Lehramtsstudierende | Zweifel an “Denkfunktion” | Flux Kontext | Google Edge AI

Die 97. Ausgabe von KI & Bildung thematisiert einen KI-Agenten der TU Dresden, der auf den Einsatz im Rahmen der Krebsmedizin spezialisiert ist und neben dem Language Model GPT-4 mit einer Reihe von Anwendungen und Datenbanken verbunden ist, um bestmöglich die klinische Entscheidungsfindung im Bereich der Onkologie zu unterstützen. Wir sehen aktuell immer mehr Agenten, die an Hochschulen für bestimmte Fachbereiche konzipiert werden, wie z.B. den KI-Ingenieur der Uni Stuttgart.

Es gibt wirklich sehr viele Möglichkeiten, solche autonomen Helfer neben einem Sprachmodell mit weiteren Tools, der Internetsuche oder ausgewählten Datenbanken etwa über APIs zu connecten. Hier ist wohl auch Kreativität gefragt, um zu erkunden, was denn maximal alles so möglich wäre. Eine sehr spannende Entwicklung, die erst am Anfang steht und u.a. im Bereich der Krebsmedizin auch mit viel Hoffnung verbunden ist, endlich schwere Krankheiten zu heilen oder mindestens die Krankheitsverläufe (stark) zu verbessern. KI & Medizin ist aus meiner Sicht einer der Top-Bereiche überhaupt, um KI-Tools sinnvoll & nachhaltig einsetzen zu können. Next?

Zum (tollen) Beitrag der TU Dresden

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Bildquelle: TU Dresden
Für die Entwicklung ihres autonomen KI-Agenten für die Präzisionsmedizin, erweiterten die Forschenden das Sprachmodell GPT-4 um verschiedene digitale Werkzeuge – darunter die Erstellung von Radiologieberichten auf Basis von MRT- und CT-Scans, die medizinische Bildanalyse, die Vorhersage genetischer Veränderungen direkt aus histopathologischen Gewebeschnitten sowie Suchfunktionen auf Plattformen wie PubMed, Google und OncoKB. Um sicherzustellen, dass Entscheidungen auf dem aktuellen medizinischen Wissensstand beruhen, erhielt das Modell Zugriff auf etwa 6800 Dokumente aus offiziellen onkologischen Leitlinien und klinischen Ressourcen. Quelle: TU Dresden

News aus den Hochschulen & Wissenschaften

Formeln des Lebens

Auch in biologischen Systemen gilt die Physik. KI besitzt dieses Vorwissen jedoch meist nicht. Deshalb besteht die Gefahr, dass sie bei der Beschreibung von Organismen zu unsinnigen Ergebnissen kommt. Der Informatiker Ivo Sbalzarini und seine Forschungsgruppe entwickeln KI, die physikalische Gesetzmäßigkeiten in die Analyse biologischer Abläufe einbezieht und so Biologie und Mechanik miteinander verbindet. Auf diese Weise lässt sich herausfinden, wie Gene die Gestalt eines Gewebes beeinflussen. Auch könnten sich damit künftig Medikamente gezielter entwickeln lassen.

KI erobert den Hörsaal

lAle sprechen er K stliche Intelligenz (KI). Zwar ist KI nicht neu, doch der Aufstieg generativer Modelle – befeuert durch den Start von ChatGPT Ende 2022 – hat sie mit Wucht in unseren Alltag bef dert. KI ist längst kein reines Forschungsthema mehr – sie prägt, wie wir kommunizieren, kreativ arbeiten, lernen und Entscheidungen treffen.

Von der Krise zur Resilienz: Wie KI in der Studienberatung die psychosoziale Gesundheit von Studierenden verbessern kann

Internationale Studierende sind häufig mit finanziellen Engpässen, sprachlichen Barrieren und bürokratischen Unsicherheiten konfrontiert, die sich negativ auf ihre psychosoziale Gesundheit auswirken. 2024 startete das Projekt „Path out of your Problems“: Ein KI-basierter Chatbot liefert rund um die Uhr passende Informationen, leitet Studierende zu weiterführenden Beratungsangeboten und fördert so ihre Eigenständigkeit und Resilienz.

KI-Tutor gibt Lehramtsstudierenden Orientierung und Feedback

An der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät unterstützt ein Chatbot Studierende beim selbstgesteuerten Lernen. Prof. Dr. Heinz-Werner Wollersheim und Norbert Pengel haben im Projekt „tech4compKI“ unter anderem die Erfahrung gemacht, dass solche Tools flexibel anpassbar sein müssen, was sich am besten mit Open-Source-Lösungen umsetzen lässt. Und sie stellten fest, dass sie bei Studierenden oft noch Überzeugungsarbeit mit Blick auf den Einsatz von KI in der Lehre leisten müssen. Teil 3 unserer Serie zur Nutzung Künstlicher Intelligenz im Uni-Kontext.

KI und Mathematik: Wie Sprachmodelle wirklich gut rechnen sollen

Nach Ansicht der US-Militärforschungsbehörde DARPA ist die Mathematik in der Vergangenheit stecken geblieben. Im April startete sie deshalb eine neue Initiative namens expmath – kurz für „Exponentiating Mathematics“ (Mathematik potenzieren) –, von der sie sich eine Beschleunigung des Fortschritts in einem Forschungsbereich erhofft, der eine Vielzahl wichtiger Anwendungen untermauert.

Abschlussarbeit von der KI? Lukas Altmann von AcadMedia verrät, warum der Einsatz künstlicher Intelligenz an der Uni zu Problemen führt

Mittlerweile können immer mehr Aufgaben komplett von KI übernommen werden. Die intelligente Software mit dem Schreiben der Abschlussarbeit zu betrauen, ist daher ein verlockender Gedanke. Aber kann das funktionieren? Lukas Altmann, Geschäftsführer der AcadMedia GmbH, ist sich sicher: Mit einer KI-generierten Abschlussarbeit werden Studierende keinen Erfolg haben.

An der HKA entsteht eine neue KI-Plattform, mit der Roboter unternehmensübergreifend lernen können

An der Hochschule Karlsruhe (HKA) wird über das interdiziplinäre Projekt „FEATHER (Federated Embodied AI Technology Harmonizing Efficient Robotics)“ eine neue KI-Plattform entwickelt, mit der Robotersysteme verschiedener Unternehmen gemeinsam lernen können – ohne dass beteiligte Unternehmen dazu ihre sensiblen Daten weitergeben müssen. Möglich wird das durch föderiertes maschinelles Lernen: Dabei werden lokale KI-Modelle auf den einzelnen Robotersystemen vor Ort trainiert, und nur diese Modelle werden geteilt, um sie zu einem verbesserten Gesamtmodell zu kombinieren.

Supercomputer JUPITER erreicht Rekord-Rechenleistung in Europa

JUPITER am Forschungszentrum Jülich in Nordrhein-Westfalen ist der schnellste Supercomputer in Europa. JUPITER, entwickelt vom Jülich Supercomputing Centre und im Besitz der europäischen Initiative EuroHPC JU, liegt auf der TOP500-Liste der weltweit schnellsten Supercomputer auf dem 4. Platz. Gleichzeitig ist JUPITER das energieeffizienteste System unter den Top 5 der Liste, die heute auf der International Supercomputing Conference (ISC) in Hamburg vorgestellt wurde.

Die Grazer Uni und ihr großer KI-Masterplan

30.000 User: Als erste österreichische Uni rollt die Grazer KF-Uni einen KI-gestützten Chatbot für alle Studierenden aus. Auf welche Technologie man setzt, wo es Einschränkungen gibt und warum studiGPT nur ein Puzzlestück der KI-Vision ist.


Neues aus dem Schulunterricht

Umgang mit KI an Schulen

Rechtschreibung korrigieren, Schnappschüsse verschönern oder durchs Online-Banking führen: Künstliche Intelligenz (KI) ist im Alltag präsent. In der Schule bietet ihr Einsatz besondere Chancen und Risiken, wie Claudia Maschner berichtet.

Datengestützte Diagnose und Förderung helfen – aber wie?

Immer mehr Schülerinnen und Schüler verfehlen die Bildungsstandards. Die datengestützte Diagnostik verspricht eine passgenaue Förderung. Bereits für Vorschulkinder sind verbindliche Screenings vorgesehen und auch in Schulen setzen die Länder verstärkt auf standardisierte Tests. Tatsächlich zeigen erfolgreiche PISA-Länder und auch Vorreiterschulen in Deutschland, dass die Diagnose hilft – allerdings nur in Verbindung mit individueller Förderung auf der Basis dieser Daten.

Die Zukunft der Sprachbewertung: KI trifft Ethik und Expertise

Wie verändert Künstliche Intelligenz das Lehren, Lernen und Testen von Sprachen – und welche Rolle spielt dabei der Mensch? In seinem Artikel beleuchtet Professor Barry O’Sullivan OBE vom British Council zentrale Erkenntnisse der New-Directions-Konferenz in Berlin.

Begeisterung pur in der Kinderakademie: KI trifft Kunst

Kunst trifft auf KI: In der Kinder-Akademie Fulda wurde am Montag eine interaktive Ausstellung eröffnet, die vor allem Kindern und Jugendlichen zeigen soll, wie Kunst und Künstliche Intelligenz im digitalen Zeitalter einhergehen. Die Klasse 5a der Rabanus-Maurus-Schule durfte die von Studenten der Hochschule Fulda und dem Team vom Margrathea Laboratories entwickelten Ausstellungsstücke als Erstes bestaunen.

Duden Learnattack beim KI Innnovation Award ausgezeichnet

Der KI-Tutor Kim ist ein 24 Stunden am Tag verfügbarer Online-Chat auf der Lernplattform von Duden Learnattack und auf WhatsApp, der die Lernenden bei ihren schulischen Herausforderungen unterstützt. Der KI-Tutor hat Zugriff auf sämtliche Lerninhalte von Duden Learnattack und nutzt diese, um die Lernenden ans Ziel zu bringen.

Empathie-Simulation: Wie Microsoft das Gefühlsleben von Schülern digitalisiert

Bereits im Schulalltag soll Technik helfen, Empfindungen wahrzunehmen. Bei Microsoft Reflect können Lernende mit Emojis und durch ein “Feelings Monster”, mit 60 verschiedenen Emotionen im Unterricht reagieren. “Microsoft Reflect nutzt sogenannte süße Gefühlsmonster, mit denen die Schulkinder ihre Gefühle ausdrücken sollen”, berichtet Reza Ghaboli-Rashti von der BTQ Kassel, einer gewerkschaftlichen Technologieberatung.

Tools & more

KI-Update DeepDive: Europas Chance ist eine vertrauenswürdige KI

CAIRNE, früher CLAIRE ist ein europaweites Netzwerk für KI-Forschung und -Innovation – es gibt das Netzwerk bereits seit 2018, also lange vor dem Durchbruch von ChatGPT. Prof. Holger Hoos ist einer der Gründer. “Wir haben damals schon gesehen, dass es Handlungsbedarf gibt”, sagt Hoos,

Apple-Forscher äußern grundlegenden Zweifel an “Denkfunktion” von “Reasoning”-LLMs

Reasoning-Modelle wie Claude 3.7 oder Deepseek-R1 sollen durch simuliertes Denken bessere Leistungen bei komplexen Aufgaben zeigen. Eine neue Apple-Studie zeigt jedoch, dass sie bei steigender Komplexität nicht nur scheitern, sondern paradoxerweise auch weniger nachdenken.

Einen eigenen KI-Trainer gratis erstellen

Einen eigenen KI-Trainer, KI-Chatbot oder KI-Agenten zu erstellen, ist aktuell ein Trend – auch in der Aus- und Weiterbildung. Mit Tools wie ChatGPT gelingt das heute besonders einfach und schnell: So kann man sich im Handumdrehen einen KI-Trainer einrichten, der beispielsweise zu gewünschten Themengebieten wie Englisch oder Fitness souverän Auskunft gibt. Bereits mit der kostenlosen Version von ChatGPT ist dies möglich, wobei man hier seinen eigenen KI-Trainer nicht mit anderen teilen kann.

ChatGPTs KI-Stimme wird ausdrucksfähiger und ein Simultanübersetzer

OpenAI hat die Funktion “Advanced Voice Mode” in ChatGPT mit einem Update versehen, das die Ausdrucksfähigkeit deutlich verbessern soll. Die überarbeitete Sprachfunktion soll flüssiger, emotional nuancierter und insgesamt menschlicher klingen. Laut OpenAI wurden Intonation, Pausensetzung und Betonungen überarbeitet, sodass die KI unter anderem Empathie und Sarkasmus realistischer ausdrücken kann.

Wie der Übersetzer-Beruf von der KI herausgefordert wird

Violaine, 29 Jahre alt, hegt bereits seit ihrer Jugend eine Leidenschaft für Sprachen – die Faszination ging so weit, dass sie in Österreich Übersetzung studierte. Die Rückkehr in die Schweiz war dann aber ernüchternd: Schon während der Ausbildung stellte sie fest, dass sich ihr künftiger Beruf unter dem Einfluss von KI verändern wird. Und die ersten Schritte in die Arbeitswelt führten dann auch zur endgültigen Desillusionierung.

Common Pile: Größter Datensatz für KI-Training mit lizenzierten Inhalten veröffentlicht

Mit dem Common Pile steht erstmals ein umfangreicher Textdatensatz aus offen lizenzierten Quellen zur Verfügung, der das Training großer Sprachmodelle ermöglichen soll – als Alternative zu urheberrechtlich fragwürdigen Webdaten.

KI-Suchmaschine Perplexity: Der „Google-Killer” unter der Lupe

Der Suchmaschinenmarkt ist de facto ein Monopol. Startups wie Perplexity wollen das mit aggressivem Marketing und exklusiven Partnerschaften ändern. Ein genauer Blick auf den Google-Konkurrenten.

KI macht Musik – So komponiert künstliche Intelligenz – Besser als der Mensch?

Songs aller Art lassen sich mithilfe von KI-Generatoren inzwischen in einer Qualität erzeugen, die fasziniert – aber auch beängstigt. Sind Musiker bald arbeitslos? Wie transparent ist die Technologie dahinter? Und wo genau kann und soll “KI-Musik” zum Einsatz kommen? Ein Podcast von Martin Schramm. Unser Streaming-Tipp zum Thema künstliche Intelligenz: Wenn Ihr gleich weiterhören wollt empfehlen wir Euch “Der KI – Podcast” von BR24.

Whitepaper von Weight & Biases und appliedAI: Navigating the EU AI Act

Das KI-Gesetz der EU schafft einen umfassenden Rahmen, um den sicheren und ethischen Einsatz von KI in verschiedenen Branchen zu gewährleisten. Der komplexe, risikobasierte Ansatz kann jedoch schwer zu durchschauen sein, da für verschiedene KI-Systeme unterschiedliche Verpflichtungen gelten und strenge Governance-, Dokumentations- und Transparenzanforderungen gelten.

Google veröffentlicht App zum Testen lokaler KI-Modelle

Google ermöglicht mit einer neuen experimentellen App namens AI Edge Gallery das Ausprobieren verschiedener lokaler KI-Modelle auf Smartphones. Die Anwendung kann schon jetzt auf Android-Geräten installiert werden, eine Version für iPhones soll folgen.

Künstliche Intelligenz erhellt die medizinische Diagnostik

Methoden des maschinellen Lernens identifizieren in Infrarotspektren Signaturen verschiedener Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, oder metabolisches Syndrom und Krebserkrankungen wie Lungenkrebs.

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Bildquelle: Max-Planck-Gesellschaft

360-Grad-Welten mit Blockade Labs erstellen – 5 Welten pro Monat kostenlos generieren

Digitale Profis erklären auf YouTube neues Bildmodell Flux Kontext im Playground von Black Forest Labs – “Made in Freiburg”

Beste Grüße aus Braunschweig 🤖

Matthias

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