Newsletter KI & Bildung #55 | “The AI Scientist” als Zukunftsvision | Bilder-KI “Flux” bockstark im Fotorealismus | Studie der TU Darmstadt | Sehr menschenähnliche Avatare

Die 55. Ausgabe unseres Newsletters KI & Bildung kommt nun auf über 3000 Abonnenten, wächst munter weiter und thematisiert die Anwendung “The AI Scientist“, die eine automatisierte Wissenschaft und Entdeckungen mithilfe von Large Language Models verspricht. Dies ist als Zukunftsvision zu sehen, da sie aktuell noch recht unzuverlässige Ergebnisse liefert, aber definitiv schon mal zeigt, wie sich wissenschaftliche Tätigkeiten gezielt durch LLMs & Co ergänzen lassen, um sich maximal inspirieren zu lassen und so auf neue Ideen zu kommen.

Das japanische KI-Startup “based in” Tokyo Sakana AI hat den AI Scientist in Zusammenarbeit mit der University of British Columbia und University of Oxford entwickelt.

Hier geht es zum Research Paper auf Archiv.org

Quelle Grafik: Sakana AI

Technische Grundlagen:

1) Als Large Language Model dienten die Spitzen-LLMs Claude Sonnet 3.5 von Anthropic und ChatGPT-4o von OpenAI, die über eine API “angezapft” wurden. Die Kosten von 15 $ pro Paper beziehen sich auf Claude Sonnet 3.5.

2) Nutzung von Semantic Scholar über eine API, um die riesige Forschungsdatenbank hinsichtlich vorhandener Papers zu durchsuchen.

3) Nicht-multimodal, also keine Verarbeitung von visuellen Elementen wie Bildern oder Videos per Input/Output möglich.

4) Allgemeine Probleme von LLMs bei der Lösung von mathematischen Aufgaben

Hier geht es zu KI-generierten Beispiel-PDFs

Screenshot GitHub: Lizenz CC BY 4.0 Deed

Großes Problem: Die mathematischen Fähigkeiten bzw. die Verlässlichkeit der Ergebnisse von Sprachmodellen sind noch zu schlecht, um sich darauf verlassen zu können. Eine aufwendige Überprüfung ist somit immer notwendig.

„The AI Scientist occasionally makes critical errors when writing and evaluating results. For example, it struggles to compare the magnitude of two numbers, which is a known pathology with LLMs. To partially address this, we make sure all experimental results are reproducible, storing all files that are executed.”

✔️ Zukunftsvision: Solche Anwendungen könnten “demnächst” in der Lage sein, nicht nur Text, sondern auch Medien wie Bilder, Audio, Video, 360-Grad-Welten für Virtual Reality oder auch Datensätze in einem passenden Format für einen holografischen Tisch auszugeben. Eine hochwertige & flexible Visualisierung von Forschungsergebnissen könnte neue Perspektiven eröffnen, fernab von klassischem Text und simplen Abbildungen wie Diagrammen. Also prompten Forscher in Zukunft eine Idee, die dann in kurzer Zeit visualisiert und auch von der künstlichen Intelligenz im Rahmen eines offenen Dialogs diskutiert wird? Es sieht danach aus.

Die vordergründige Aufgabe von Wissenschaftlern könnte fortan sein, im Vorfeld KI-generierte Ergebnisse auf Korrektheit zu überprüfen, also eine Art “Fehlerlesen” und auf dieser Grundlage dann weiterzuforschen. Wie viel Zeit & Kosten spart dies dann insgesamt? Lassen sich damit langfristig signifikant Kosten einsparen, wird diese Verfahrenstechnik aus meiner Sicht auch nachhaltig zum Einsatz kommen, etwa in Forschungseinrichtungen und natürlich auch in Unternehmen.

 

News aus Hochschulen & Wissenschaften

Lizenz: CC BY 4.0 Deed

Doch (noch) kein selbstständiges, komplexes Denken möglich

KI-Modelle wie ChatGPT sind laut einer neuen Studie unter führender Beteiligung der TU Darmstadt offenbar weniger selbstständig lernfähig als bisher angenommen. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die sogenannten Large Language Models (LLMs) anfingen, ein allgemeines „intelligentes“ Verhalten zu entwickeln, das ihnen etwa ein planvolles oder intuitives Vorgehen oder komplexes Denken ermögliche, heißt es in der Untersuchung.

Harvard-Studie zeigt: KI ist bereits tief im studentischen Alltag verankert

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass KI bereits fest im studentischen Leben verankert ist: 87,5 Prozent der Befragten gaben an, generative KI zu nutzen. Unter den KI-Nutzern verwenden die meisten die Technologie mindestens einmal pro Woche, fast die Hälfte sogar mindestens jeden zweiten Tag.

Wissensgraphen-erweiterte große Sprachmodelle

Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT sind eine neue Generation von KI-Modellen, die die Art und Weise, wie wir mit Computern interagieren, revolutionieren. LLMs, die auf riesigen Mengen von Textdaten trainiert wurden, können für eine Vielzahl von Aufgaben eingesetzt werden, darunter die Beantwortung von Fragen, maschinelle Übersetzung, Texterstellung und sogar Codegenerierung. Infolgedessen werden LLMs allmählich in einer Vielzahl von realen Anwendungen eingesetzt.

„Daten sind die entscheidende Komponente für generative KI’’

Unsere Daten werden im Internet inzwischen überall gesammelt und auch zum Training von Large Language Models wie ChatGPT eingesetzt. Doch wie wird die Künstliche Intelligenz (KI) trainiert, wie wird sichergestellt, dass keine Verzerrungen, sogenannte Bias in den Modellen entstehen und wie wird dabei der Datenschutz eingehalten? Antworten auf diese Fragen gibt Reinhard Heckel, Professor für Maschinelles Lernen an der Technischen Universität München (TUM). Er forscht zu Large Language Models und bildgebenden Verfahren in der Medizin.

Der Mensch im Wettbewerb mit Künstlicher Intelligenz

KI macht sich auf dem Arbeitsmarkt breit. Doch Schulen, Fachhochschulen und Universitäten bereiten uns nur unzureichend darauf vor. Welche Qualitäten gefragt sein werden, um im Arbeitsprozess zu bestehen.

KI-Projekt der Hochschule Coburg entlarvt Populismus

Häufig werden in Online-Medien Fakten und Meinung vermischt. Bei der Masse an Informationen ist es für Menschen unmöglich, das immer kritisch zu prüfen. Es gibt bereits verschiedene Versuche, technische Lösungen dafür zu entwickeln. Dabei wird zum Beispiel die Tendenz eines ganzen Textes im Vergleich zu anderen Texten analysiert.

Mehr Studienerfolg mit Machine Learning, KI & Co?!

Auf längere Sicht könnten solche Modelle – beschreibend oder prognostisch – über ihren konkreten Nutzen für einzelne Studienprogramme und Hochschulen hinaus auch einen Systemnutzen stiften: Sie sind gute Beispiele für Verknüpfungsmöglichkeiten mit einer empirisch informierten Lehrentwicklung an Hochschulen, die insgesamt zu einer Kultur stärkerer Evidenzorientierung bei Entscheidungen an Hochschulen und damit einer noch systematischeren Förderung von Studienerfolg beitragen könnten.

ISTA stärkt akademische KI-Forschung mit neuen NVIDIA GPUs

Das Institute of Science and Technology Austria (ISTA) investiert in einen hochmodernen Rechencluster von mehr als 100 NVIDIA H100 Tensor Core Grafikprozessoren (GPUs), um seine Recheninfrastruktur für Machine Learning in der akademischen Forschung zu erweitern. Der neue GPU-Cluster ist auf das Training von Deep-Learning-Algorithmen für Generative AI spezialisiert.

KI-Studie zeigt Scheitern von LLM im logischen Denken

Forschende des Jülich Supercomputing Centre (JSC) aus Helmholtz Information, der School of Electrical and Electronic Engineering der Universität Bristol und des KI-Labors LAION haben gravierende Defizite in der Argumentationsfähigkeit moderner KI-Sprachmodelle aufgedeckt. In einer internationalen Zusammenarbeit haben sie in ihrer aktuellen Studie die fundamentalen Schwächen dieser Modelle bei logischen Aufgabenstellungen aufgedeckt, was weitreichende Implikationen für die Nutzung und Weiterentwicklung von KI hat.

Besserer Zugang zu Weiterbildungsangeboten

Die neue Plattform SÜDWISSEN vereint rund 780 Weiterbildungsangebote von 32 Hochschulen und bietet damit einen besseren Zugang zu lebenslangem Lernen. Die Angebote richten sich an Beschäftigte, die sich auf neue berufliche Anforderungen oder den nächsten Karriereschritt vorbereiten wollen.

 

Neues aus dem Schulunterricht

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Prompts die dir den Unterricht als Lehrkraft erleichtern

In diesem Blogpost werden wir verschiedene Möglichkeiten erkunden, wie KI-Chatbots bei der Lektionsplanung und im Unterrichtsdesign helfen können. Von der Erstellung von Unterrichtsplänen bis hin zur Differenzierung der Schwierigkeitsgrade – hier sind einige wertvolle Beispiel-Prompts, die dir helfen können, die Unterrichtsgestaltung zu optimieren.

Befragung: Fast drei Viertel der Schüler nutzt KI für Hausaufgaben

Künstliche Intelligenz (KI) hält auch im Klassenraum und Kinderzimmer Einzug: Fast drei Viertel (72 Prozent) der Schülerinnen und Schüler nutzen KI für Hausaufgaben – wenn auch selten. Das ergibt eine Befragung von 3090 Eltern, Schülern und Nachhilfelehrern durch die Nachhilfeplattform GoStudent in sieben europäischen Ländern. Befragt wurden im Juni dieses Jahres 1641 Nachhilfelehrer, 1030 Eltern und 419 Schüler.

Jeder Fünfte nutzt KI für politische Infos

Etwa jeder fünfte Deutsche zwischen 16 und 65 Jahren hat sich einer Umfrage zufolge schon einmal mithilfe von Künstlicher Intelligenz zu politischen Themen informiert. In der Generation Z bis 25 Jahre ist es mehr als jeder Dritte, wie aus einer Erhebung der IU Internationalen Hochschule mit Sitz in Erfurt hervorgeht. Die private Hochschule hatte rund 1.200 Menschen repräsentativ nach Alter und Geschlecht befragt.

Kinderuni Kaufbeuren: Wie künstliche Intelligenz dazulernt

Wie im echten Leben geht es auch bei der KI permanent ums Lernen. Wie das geht, erklärte Tobias Huber anschaulich in der Kinderuni – in der dieses Mal sogar viele Erwachsene anwesend waren. Mit der Frage ,,Was ist eine künstliche Intelligenz überhaupt?“ startete Huber seinen Vortrag. Die Kinder wussten: „Das ist sowas wie ein Computer“ – „etwas wie ein Roboter, nur schlauer“ – „das ist eher wie ein Mensch, aber eine künstliche Intelligenz weiß um Vielfaches mehr“

NRW: „Lehren und Lernen in der digitalen Welt“: Webseite unterstützt Lehrkräfte – jetzt auch zu KI

Die Grundannahme dieses Angebots lautet: Die Digitalisierung unserer Schulen ist primär eine didaktisch-pädagogische Aufgabe. Medienkompetenz und digitale Schlüsselkompetenzen sind wesentliche Bestandteile des fachlichen und überfachlichen Lernens. Diese Herausforderung muss unser Bildungssystem und jede einzelne Schule vor Ort annehmen.

 

KI-Tools & more

Lizenz: CC BY 4.0 Deed

Mit Flux ist eine Bilder-KI am Start, die vom Startup Black Forest Labs entwickelt wird und im Bereich des Fotorealismusungefähr auf einem Niveau mit Branchenprimus Midjourney liegen soll. Aktuell sind zwei der drei Modelle Open Source, können also stationär auf dem eigenen Rechner installiert und kostenlos verwendet werden.

Lizenz: CC BY 4.0 Deed

Bei dem Team, dass vor allem aus deutschen Entwicklern besteht, handelt es sich v.a. um erfahrene ehemalige Mitarbeiter von Stability AI, dem Entwickler der Open-Source-Bilder-KI Stable Diffusion. Laut Impressum ist der Firmensitz Wilmington, USA. Es gab zahlreiche Medienberichte die von Firmensitz in Freiburg (Schwarzwald) berichtet hatten, aber dies lässt sich so nicht bestätigen.

Zum Blogbeitrag auf Unidigital

Mit Flux generiert – Lizenz: CC BY 4.0 Deed

 

OpenAI hat die Tage berichtet, nun über ChatGPT auch Free Usern die Erzeugung von KI-Bildern über DALL-E zu ermöglichen. Pro Tag sollen dann 2 Bilder kostenfrei generiert werden können. Dies dürfte dann auch für die GPTs, also Custom Bots gelten.

Hier geht es zum Linked-Post von OpenAI

Quelle: OpenAI

 

Fake or Not? AI-Avatar or Human?

In den USA haben sich kurze Videos verbreitet, die junge Damen im Rahmen einer Präsentation auf einer Bühne zeigten. Die Personen sahen auf den ersten Blick sehr echt aus, aber waren schlussendlich “nur” animierte KI-Avatare. Wie lange ist der Unterschied noch sichtbar?

Elon Musks KI-Modell Grok 2 ist da und erlaubt Bildgenerierung mit politischen Motiven

Erste Nutzerberichte deuten darauf hin, dass die Bildgenerierung von Grok 2 weniger Einschränkungen unterliegt als bei anderen Anbietern. So soll das Modell politische Illustrationen und reale Personen darstellen, während ChatGPT das verweigert.

Die Schwarzwald-KI generiert die besten Hände

Ein deutscher Bildgenerator sorgt in der KI-Szene für Aufregung. Denn das Modell Flux.1 erzeugt mitunter Realistischeres als die Konkurrenz.

Alibabas neue Mathe-Sprachmodelle rechnen besser als GPT-4 und Co.

Alibabas Cloud-Computing-Abteilung hat eine neue Reihe von Sprachmodellen namens Qwen2-Math vorgestellt, die speziell für mathematische Aufgaben optimiert sind. In Benchmarks schneiden sie besser ab als generisch trainierte LLMs wie GPT-4 und Claude.

Diese Diktier-App versteht dank KI Spanglish – weitere Kombis sollen folgen

Normalerweise kann das iPhone nur eine Sprache auf einmal verstehen. Eine neue iOS-App soll nun aber auch mit Mischformen aus zwei Sprachen – wie Spanisch und Englisch

Deepl-Chef: “Wenn noch Faxe versendet werden, wird es mit der KI schwierig”

Im Interview spricht Kutylowski unter anderem über KI im Unterricht sowie den ungleichen Machtkampf zwischen deutschen und US-amerikanischen Start-ups – und erklärt, wie und warum KI sich langfristig durchsetzen wird.

Verändert KI die Internetsuche? Perplexity verzeichnet starkes Nutzerwachstum

Die KI-Suchmaschine Perplexity hat im vergangenen Monat einen deutlichen Anstieg der Nutzerzahlen verzeichnet. Dennoch bleibt das Startup weit hinter Marktführer Google zurück. Die Integration von KI könnte die Suchmaschinenbranche jedoch nachhaltig verändern.

So arbeitest du effektiv mit Texten und KI-Tools wie ChatGPT | Prompt Engineering Grundkurs Teil 2 (YouTube)

In diesem Video machen wir mit der zweiten Kategorie weiter: Der sogenannten Transformation. Unter diesem Punkt haben wir Prompts, die die KI dazu bringen, einen Text oder eine Information in ein anderes Format, eine andere Sprache, eine andere Struktur oder einen anderen Ton umzuwandeln.

Roboter im Job: Die Arbeitswelt verändert sich rasant

Fachkräfte fehlen, junge Menschen suchen mehr Erfüllung in ihrem Job. Roboter und künstliche Intelligenz können da zu nützlichen Helfern werden.KI in der Arbeitswelt

 

Bis zum nächsten Mal dann

Lizenz: CC BY 4.0 Deed

Sonnige Grüße aus Braunschweig 🤖

Matthias

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Und viel Erfolg bei Euren KI-Projekten

 

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