40 % Rücklauf! Die Studierenden der Universität Freiburg haben ihre Meinung zum digitalen Semester abgegeben

Ein besonderes Semester neigt sich dem Ende zu. Im Sommer 2020 fanden fast alle Veranstaltungen der Universität Freiburg digital statt. Das war sowohl für Studierende als auch für Lehrende eine plötzliche Umstellung. An der Kurzbefragung der Studierenden 2020, die sich auf die Veränderungen des Studiums durch die COVID-19-Pandemie und die digitale Lehre fokussierte, nahmen insgesamt 8459 Studierende (40 %) teil. Am ersten Tag der Befragung lag der Rücklauf bereits bei

Die meisten der befragten Studierenden (71 %) haben im diesjährigen Sommersemester wie gewohnt am Studienort Freiburg studiert. Andere gaben an, die Möglichkeit der Fernlehre genutzt zu haben, um von einem anderen Ort in Deutschland (20 %) aus, wie etwa ihrem Heimatort, oder sogar aus dem Ausland (3 %) an den Veranstaltungen teilzunehmen.

Die Befragung zeigte vor allem, dass Studierenden der Austausch untereinander sowie mit Lehrenden enorm wichtig war. Das ist nichts gänzlich Neues: 2019 wurde von über der Hälfte der Befragten das Gespräch mit Mitstudierenden als sehr hilfreich bewertet, wenn es darum ging, sich über Anforderungen im Studium zu informieren. Im Sommersemester 2020 wurde dann deutlich, dass ein digitales Semester das Bedürfnis nach persönlicher Kommunikation eher weniger zufriedenstellend erfüllt. Die fehlenden sozialen Kontakte stellten bei 52 % der Befragten eine besonders hohe Belastung in diesem Semester dar. Dazu kamen noch andere Faktoren, wie etwa fehlende Motivation, Stressempfinden sowie Anpassungsschwierigkeiten an die neuen Lehrformate. Auch bei der Frage danach, welche Angebote sich die Studierenden in der aktuellen Situation mehr wünschten, zeigte sich: Persönlicher Austausch mit Studierenden (62 %) und Kommunikation mit Lehrenden (46 %) liegen mit Abstand ganz vorne. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei den Lehrenden in der parallelen Kurzbefragung ab.

Die Meinung zur Umsetzung des digitalen Semesters zeigte sich vor allem in den offenen Fragen der Befragung, welche im Gesamtbericht ausführlicher behandelt werden. Bemängelt wurden dabei vor allem der hohe Workload, Probleme mit der Lernplattform ILIAS und unklare Studienstrukturen. Gleichzeitig zeigten die Studierenden viel Verständnis für die aktuelle Situation und benannten positive Aspekte der digitalen Lehre. So wurden besonders die elektronische Bereitstellung von Lernmaterial (87 %) und Vorlesungsaufzeichnungen (86 %) als (sehr) hilfreich bewertet. Die Rückmeldungen der Studierenden beinhalten außerdem viele konstruktive Vorschläge und Ideen, um das kommende Semester besser zu gestalten. Es wurde klar der Wunsch nach mehr Präsenzlehre geäußert, vor allem bei Veranstaltungsformaten in Kleingruppen und mit Abstand. Gerade praxisbezogene Anteile des Studiums, wie zum Beispiel Exkursionen oder diskursintensive Seminare, zeigten deutliche Grenzen der digitalen Möglichkeiten auf. Weiterhin schätzten die Studierenden ihre eigenen digitalen Kompetenzen überwiegend als geeignet ein (knapp 80 %) und merkten an, dass die Nutzung von zu vielen unterschiedlichen Tools und Plattformen Verwirrung stiften kann.

Trotz der schwierigen Situation war das diesjährige Semester für viele eine spannende Erfahrung, aus der es weiterhin zu lernen gilt. Sollte in Zukunft neben der Präsenzlehre mehr digital stattfinden? Welche Formate eignen sich besonders? Im kommenden Wintersemester wird ein Großteil der Veranstaltungen weiterhin digital stattfinden müssen. Die Ergebnisse der Befragungen 2020 sollen unterschiedlichen Akteur*innen an der Universität Freiburg aufzeigen, welche Erfahrungen im digitalen Sommersemester gemacht wurden, um für das Wintersemester gewappnet zu sein.

Der universitätsweite Gesamtbericht der Kurzbefragung der Lehrenden sowie die 41 fächerspezifischen Einzelberichte der Kurzbefragung der Studierenden auf Lehreinheitsebene (Bedingung: n > 10) sind auf der Homepage der Abteilung Qualitätsmanagement Studium & Lehre zu finden. Bei Fragen oder Gesprächsbedarf zu den Ergebnissen können sich interessierte Fachvertreter*innen gerne an das Team der Zentralen Befragungen wenden ().

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