Ein neuer Meilenstein im Bildungsbereich: Canva Magic Studio als umfassendes neues Werkzeug für digitales Lehren und Lernen

Ein Beitrag von Christine Stoltz

Mit MagicStudio hat Canva vor gut zwei Wochen ein Programm vorgestellt, welches verschiedenste KI-Tools vereinigt und es so ermöglicht, rasch kreative Inhalte zu produzieren oder zu bearbeiten, ohne dass dafür die Plattform gewechselt werden muss. Damit wird Canva zu einem All-in-one Tool mit Design-Tools.  

Dan Fitzpatrick, der “AI Educator” sagt dazu “Canva ist bei Lehrpersonen weltweit sehr beliebt. Es ist vielleicht nicht das beste KI-Tool, aber es bietet Zugang für alle, auch Lehrpersonen welche sich technisch nicht sehr gut auskennen.” (4.10.23 Dan Fitzpatrick Live commentary on Canva Magic). 

KI-Funktionen in Canva

Folgende Funktionen sind neu: Magic Write, Eraser, Media, Edit, Expand, Grab, Design, Animate und Switch. Was die meisten nicht wissen ist, dass Canva auch viele Drittanbieter-Apps wie MagicMorph, Mojo AI, Dall-E, D-ID AI, HeyGen und Play HT integriert hat.

Hier stelle ich dir vier dieser neuen Funktionen vor:

1. Magic Switch 

Mit dem Magic Switch hast du die Möglichkeit, deine Entwürfe für unterschiedliche Plattformen (Linkedin, Facebook, Whatsapp, Instagram, Tiktok)  zu modifizieren. Mit nur einem Klick kannst du die Dimension und die Ausrichtung deines Designs anpassen. Lass dir dein Dokument zusammenfassen, als E-mail formatieren oder als Liedtext ausgeben. Erhältlich in Canva for education und Canva pro.

Weiter kannst du den Text in deinem Design in eine andere Sprache übersetzen lassen.

2. Magic Eraser

Der  Magic Eraser entfernt dir unerwünschte Objekte oder Personen aus deinen Fotos. Dazu verwendest du den Magic Eraser im Foto-Editor. Erhältich in Canva for education und Canva pro.

3. Magic Grab 

Magic Grab erlaubt dir, ganz einfach ein Element aus einem Foto zu “greifen” und an einer anderen Stelle zu platzieren. Meiner Erfahrung nach funktioniert es momentan am besten mit freigestellten Objekten, welche von Canva erkannt werden können. Mit dieser Funktion hat Adobe ordentlich Konkurrenz bekommen!

4. Magic Media

Text to image“: Diese Funktion generiert Bilder anhand deiner Text-Beschreibung (prompt). Es stehen dabei verschiedene Stile zur Auswahl aus Fotografie, Digitale Kunst oder Bildende Kunst. Magic Media ist auch in der Canva Gratisversion dabei.

Text to video“: Damit lassen sich magische kurze Videoclips mit Text-Beschreibungen (prompt) erstellen und danach auch weiterbearbeiten. Dieses Feature ist auch sehr interessant für Tiktok oder Instareels. Im Moment ist die Videofunktion für Canva education (noch) nicht erhältlich.

Prompt: Halloweenbild mit Kürbissen im Vordergrund und herbstlichen Bäumen im Hintergrund. 

Good pracice Beispiele aus dem Unterricht mit Canva

Seit einigen Jahren schätze ich als Lehrerin Canva als Tool für vielseitige Anwendungen im Unterricht. Einige Features stelle ich dir hier gerne vor.

Canva bietet mir spezifische Designvorschläge an, um sehr schnell und einfach Unterrichtsmaterialien zu gestalten. So habe ich beispielsweise ein virtuelles Klassenzimmer errichtet und die digitalen Lehrmittel und Tools für die Schüler:innen verlinkt.

Canva motiviert die Schüler:innen durch seine Funktionen zur Erstellung individueller Inhalte und stärkt die  Medienkompetenz der Nutzenden. Besonders spannend ist dabei die Funktion, dass ich Designvorlagen mit meinen Schüler:innen sehr einfach direkt in Canva oder via LMS teilen und sie daran arbeiten können. Mittels Echtzeitfeedback kann ich die Lernende in ihrem Prozess begleiten und unterstützen. Ebenfalls ist kollaboratives Arbeiten in Gruppen am gleichen Dokument sehr einfach möglich. Wir haben so z.B. im Englischunterricht zum Thema Tourismus Faltbroschüren mit Canva erstellt.  Die Schüler:innen haben es sehr geschätzt in Echtzeit zu sehen, wer wo am Überarbeiten ist.

Was viele nicht wissen: Für Lehrpersonen bis Jahrgangsstufe 12 bietet Canva eine gratis Canva Pro Zugang an. Dieser kann hier beantragt werden: Try Canva for Education for free

Zur Autorin

Christine Stoltz arbeitet als Primarlehrerin in 5. und 6. Klassen im Kanton Zug, Schweiz. Sie ist Gastdozentin der Pädagogischen Hochschule Zug für die Fachschaft Fremdsprachen und als Gastdozentin der Lehrerweiterbildung der Pädagogischen Hochschule Zug tätig. Sie hat die Medien- und Informatikausbildung für das Unterrichtsfach M&I abgeschlossen und absolviert nun das CAS «Unterricht mit digitalen Medien gestalten» der Pädagogischen Hochschule Zürich. Sie ist zurzeit an ihrer Abschlussarbeit «Immersive Lernumgebung für den Englischunterricht» in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Zug. Sie testet dafür den Einsatz verschiedenster KI-Tools für den Einsatz im Schulunterricht. Eine Schülergruppe arbeitet ebenfalls beim Projekt mit und protokollierte die Ergebnisse.

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