“My GPT”: Individuelle Chatbots auf der Grundlage von ChatGPT erstellen

Nun sind also die GPTs von ChatGPT voll im Trend und bieten jedem Premium-User einen ganz eigenen Chatbot, den sie oder er auch in Teilen selber konfigurieren kann. Der untere Screenshot zeigt Euch die Funktionen wie etwa File-Upload, Conversation-Starter oder Capabilities wie DALL-E3 oder Web-Browsing sowie oben rechts die Einstellungen zur Öffentlichkeit (Privatsphäre) des Bots. Soll er komplett öffentlich für alle ChatGPT-Plus-User einsehbar sein, nur für mich ganz alleine oder ist der “KI-Buddy” für einen ausgewählten Kreis, etwa für Kollegen per Link nutzbar? Bevor Ihr fix Eure eigene KI startet, solltet ihr Euch definitiv mit den wichtigsten Features kurz beschäftigen. Siehe auch Blogbeitrag von OpenAI

mygp

Beispiel automatisiertes Feedback: Der Bot kann so eingerichtet werden, dass nach dem Upload etwa einer Studienarbeit Eurer GPT direkt Rückmeldung gibt, etwa bezüglich des Inhaltes oder der Struktur. Es könnte in die Richtung gehen, dass Dozierende nicht mehr für jede Kleinigkeit Feedback an ihre Studierende geben, sondern sich dann vor allem auf das Wesentliche, also insbesondere den Inhalt beschränken. Ist das Inhaltsverzeichnis nicht umfassend genug dargestellt, passen die Fußnoten, Anzahl der Abbildungen oder sind denn ausreichend H-Überschriften eingefügt? Solche Dinge ließen sich vorab per individuell eingestellten GPT festlegen. Also bevor die wissenschaftliche Arbeit an den “Prof” geht, muss diese erst mal den “Bot-Check” bestehen? Wie viel Zeit ließe sich damit einsparen?

Empfohlener Beitrag rund um GPTs von Ethan Mollick, Professor at the Wharton School of the University of Pennsylvania. Quelle: https://www.oneusefulthing.org

Umwandlung von MP4 in GIF via Ezfgif. com (0:23)

Ja auch ich habe mir einen KI-Chatbot “zugelegt”, aber halte mich mit ersten Empfehlungen erst einmal zurück, obwohl die Kombination von Custom Instructions mit der Upload-Funktion schon mehr als reizvoll ist. Die Zuverlässigkeit wäre hierbei mal wieder von großer Bedeutung. Es kann gut sein, dass ich meinen GPT nur per Link öffentlich mache und diesen hier auch teile. Im oberen Auschnitt wurde ein PDF hochgeladen und ausschleßlich mit Enter bestätigt. Es gab keinen Prompt! Auf der linken Seite seht Ihr das Feld Instructions, in dem ich folgendes eingefügt habe:

Fasse jeden Datei-Upload in einem Absatz zusammen. Zuerst auf Deutsch und dann auf Englisch. Egal ob der Upload vom Betreiber des GPTs oder von Externen stammt.

Diese Custom Instructions, also benutzerdefinierte Vorgaben kennen wir schon von ChatGPT und sie gelten für alle Chats (Global) und diese lassen nun auch für die GPTs verwenden. Als simples Beispiel dient hier eine Datei, die von mir hochgeladen und im Anschluss von meinem “Kollegen” auf Deutsch und Englisch zusammengefasst wurde. Es bieten sich natürlich noch viel komplexere Möglichkeiten, alles abhängig von Euren Eingaben und wie genau Ihr da vorgeht. Ich habe dies ganz bewusst so übersichtlich gehalten. Diese Einstellungen waren wirklich sehr einfach zu tätigen, also keine Raketenphysik, lediglich “Upload + Instructions + Enter”. Probiert diese Instructions gerne vorab bei ChatGPT, denn sie sind wichtig, da sie Prozesse automatisieren und somit das Potenzial haben so einiges an Zeit einzusparen. Es lohnt sich! Die vom Bot-Admin hochgeladenen Dateien können langfristig über Configure und den Button Upload-Files verwendet werden, bleiben also im GPT bestehen. Externe können dann innerhalb ihres Chats darauf zurückgreifen.

Ganz allgemein würde ich definitiv ein breites Brainstorming empfehlen, um auch möglichst viele potenzielle Anwendungsfelder des individuell eingerichteten KI-Chatbot auf Grundlage von ChatGPT abzudecken. Ich denke, für Hochschulen käme wohl eher eine eingeschränkte Privatsphäre in Betracht, also den Link an einen ausgewählten Personenkreis senden. Es wäre sinnvoll den Link regelmäßig in der Struktur anzupassen, falls dies möglich ist, wie dies etwa auch bei einem Passwort üblich ist. So bleibt der Zugang nur einem bestimmten Personenkreis vorgesehen.

Übrigens meinen AI-Bot habe ich doch überraschenderweise “KI & Bildung” genannt und teste zuerst alles umfangreicher aus, bevor ich an den Start gehe. Es gibt da keinen Zeitdruck! Lieber vorab ein paar Dinge ausprobieren und vernünftig gestalten als zügig im “Mindblowing-Stil” unfertiges zu publizieren.. Eventuell auch drei oder vier Modelle gleichzeitig erstellen und vergleichen. Gibt es eigentlich eine Obergrenze pro User? Können die Bots dann irgendwann auch untereinander kommunizieren? Angesagte Apps wie Character.ai aus den USA zeigen dies ja aktuell, also die Bot-interne Kommunikation. Schon “etwas” schräg, aber auch sehr interessant, wenn dann z.B. Chatbot “Fakultät Chemie” mit seiner Kollegin aus der “Fakultät Biologie” kommuniziert und einfach nicht mehr aufhören will (24/7). Wer generiert jetzt eigentlich noch die passenden KI-Avatare dazu?

Auch OpenAI bietet GPTs in Eigenregie an, wie etwa “DALL-E”, “Data Analysis” oder “Game Time”, “Math Mentor” und “The Negotiator”. Dies erinnert ein wenig an die ChatGPT-Plugins, die ebenfalls von dritten angeboten wurden, aber auch von OpenAI selbständig wie beim Browsing- oder Coding-Plugin betrieben wurden. Unten seht Ihr die Nutzeroberfläche des “Math Mentors”.

Es entsteht wohl ein ganzes”Bundle” an GPTs, die dann in einem gemeinsamen Shop auffindbar sind. Jeder kann so ein GPT erstellen. Die ganz große Frage ist wie eben bei den ChatGPT-Plugins die Bewertungskriterien. Gibt es überhaupt ein Rating bzw. lässt sich erkennen, welcher GPT gut und welcher es eben nicht ist. Die Plugins gaben da überhaupt keine Klarheit. Fand ich ganz schlecht und da war ich nicht der Einzige! Wie viele Andere auch kenne ich selber ganz gut die Welt der WordPress-Plugins und dort ist direkt erkennbar, wie häufig ein Plugin heruntergeladen wurde und wie viele Sterne es bekam. Downloads im einstelligen Millionenbereich haben direkt signalisiert, diese Anwendung ist Top! OpenAI kam dem überhaupt nicht nach, sodass man auch leider schlechte Programme testen musste. Dies war dann Zeitverschwendung und völlig unnötig! Ich hoffe bei den GPTs läuft dies transparenter!

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