ChatGPT kostenlos an der Hochschule München: Premium-Zugang für Studierende & Lehrende

Auch die Hochschule München bietet ihren Beteiligten nun einen Zugang zu dem beliebtesten Sprachmodell GPT an. Hierbei handelt es sich um Premium-Access, es  kann also das Model GPT-4 verwendet werden. Ich bin gespannt, welche weitere Hochschule ebenfalls diesen so wichtigen Weg gehen wird, um am Puls der Zeitlehren zu können. Next?

Der obige Screenshot zeigt einen Linkedin-Post, den ich letzte Woche veröffentlicht hatte, in Kürze viral ging und nun auf eine Beitragsreichweite (Insights) von über 17 000 Views kommt. Aus meiner Sicht lag dies nicht daran, dass der Beitrag besonders charmant-süffisant formuliert war, sondern an der mittlerweile (sehr) häufig diskutierten Thematik, der hochschulweiten kostenfreien Bereitstellung von ChatGPT für Lehrende und Studierende an einer Hochschule, in diesem Fall der Hochschule München. Ich hatte übrigens lediglich Teile der offiziellen Pressemittlung via Copy & Paste übernommen.

Dies kann durchaus so interpretiert werden, dass vor allem Lehrende, die ja zahlreich auf Linkedin unterwegs sind, endlich Klarheit seitens ihrer Hochschulen rund um die Nutzung von Künstlichen Intelligenz wie den AI-Chatbot von OpenAI haben möchten. Hierbei geht es um eine dauerhaft rechtskonforme & kostenlose Verwendung dieser Anwendung innerhalb ihrer Lehre. Dies liefe dann wie in diesem Beispiel über eine API, also eine sogenannte Programmierschnittstelle, die eine Kommunikation mit dem Hochschubserver und den Servern von OpenAI in San Francisco, auf denen das Sprachmodell ChatGPT liegt, ermöglicht. In diesem Beispiel kommt das datenschutzkonforme Interface HAWKI zum Einsatz, das mit der Hochschul-ID der Beteiligten nutzbar ist. Persönliche Daten fließen somit nicht in die USA ab. Das Interface hat übrigens die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen entwickelt und stellt allen anderen dies frei auf GitHub zur Verfügung. Siehe hierzu auch Blogbeitrag vom Hochschulform Digitalisierung. Über die Webseite Unidigital.news hatte ich dazu ebenfalls einen Artikel publiziert, da mir die Thematik einfach mehr als nur interessant erschien. Ich mag kreative Lösungen “Marke Eigenbau”.

hawk github

Passend dazu hatte ich ebenfalls Ideen rund um den weiteren Einsatz von KIs via API im Rahmen eines KI-Bundles und zugehörigem API-Management zusammengefasst. Was ist, falls weitere Chatbots wie die deutsche Lösung von Aleph Alpha mit Luminous auch per API “angezapft” wird oder zum aktuell großen Konkurrenten von ChatGPT, dem “KI-Buddy” Claude 2, eine “Leitung gelegt wird”. Auch Bildgeneratoren DALL-E3 bieten passende Programmierschnittstellen an, um Images datenschutzkonform auch auf Hochschulseiten generieren zu können. Bei der HAWK soll ja neben ChatGPT auch die Bilder-KI Stable Diffusion langfristig verwendet werden.

Aus meiner Sicht beginnt mit der Nutzung von ChatGPT via API wie mit dem HAWKI-Interface oder dem von der RWTH Aachen & Microsoft in Zusammenarbeit entwickelten Moodle-Plugin erst jetzt so richtig die Verwendung solcher Möglichkeiten. Wieso soll denn nur ein Chatbot für wissenschaftliche Texte zum Einsatz kommen und wer entscheidet dies denn? Wäre es langfristig nicht sinnvoller den Lehrenden & Studierenden diese Auswahlmöglichkeiten selbst zu überlassen, ob denn nun ChatGPT, “Lumi” oder Google Bard und Claude genutzt werden? Auch ein eleganter Wechsel/Switch macht Sinn, um mehr Praxiserfahrung zu erhalten, wodurch Studierende schlussendlich mehr Skills im Bereich der Text-KIs & Co sammeln können. Noch ist allerdings ChatGPT das Maß aller Dinge, noch 😉

api management

👉 Und wie sieht’s bei den Schulen aus? Können/Dürfen große Bildungseinrichtungen so etwas in Eigenregie betreiben, um ihren Schülern die nach ihren Vorstellungen besten Tools anzubieten und liefe dies wie z.B. bei so einigen Tablet-Klassen über die örtlichen Medienzentren, die diese Auswahl dann festlegen und regelmäßig anpassen würden? Solch ein Open-Source-Interface der HAWK ist ja schließlich nicht auf Hochschulen begrenzt oder? Sind geeignete Mitarbeiter bzw. ist ausreichend “Informatik-Kompetenz” dazu an Schulen vorhanden, sollte mindestens darüber laut nachgedacht werden, da es womöglich kostengünstiger ist dies langfristig in Eigenregie zu tun, als einen großen Anbieter zu nutzen. Zudem wäre man bezüglich der fixen Integration neuer Anwendung um einiges flexibler (schneller) und müsste nicht regelmäßig Anträge an die regionalen Medienzentren stellen.

Auch Schüler könnten im Rahmen von AGs oder des Informatikunterrichts miteinbezogen werden und erhielten so zusätzliches IT-Know-how. Genau solche Kenntnisse sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt, also z.B. die Einbildungen von KI-Anwendungen etwa via Python auf Rechnern/Servern. Dies geht ganz schwer in Richtung Future Skills und zwar die so wichtigen Tech Skills, die man meiner Meinung nach immer gesondert betrachten sollte, da sie unglaublich wichtig für die Besetzung von Schlüsselindustrien sind! Silicon Valley lässt grüßen!

autor Matthias Kindt


 

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