Hochschulweite GPT-4-Nutzung im Überblick – HAWKI, Moodle Plugin & KI-Avatar (Stand: 01/24) 

Aktuell sehen wir vermehrt eine hochschulweite Nutzung von ChatGPT-4 über eine API, wodurch alle Lernbeteiligten dieses Sprachmodell kostenfrei verwenden können. Doch welche Möglichkeiten der Anbindung gibt es überhaupt, damit der Chatbot datenschutzkonform in die Lehre integriert werden kann? Nach meinem Kenntnisstand (01/24) gibt es aktuell in Deutschland folgende hochschulweite Lösungen:


1) HAWKI – Nutzung von GPT-4 über die OpenAI API und Anbindung über das datenschutzkonforme Interface “HAWK”. Die TH Ingolstadt, Hochschule München und weitere Einrichtungen verwenden dies bereits erfolgreich. Das Interface wurde von Beteiligten der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK) konzipiert. Die Hochschule ist ebenfalls der Namensgeber des Interfaces “HAWKI”, welches für alle Hochschulbeteiligten frei zugänglich auf GitHub verfügbar ist. Siehe hierzu auch Blogbeitrag.

2) Moodle Plugin via Microsoft Azure – In Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen und Microsoft entwickeltes Moodle Plugin, das mit GPT-4 über die Microsoft Server in Deutschland connected ist. Microsoft hat neben OpenAI exklusiven Zugriff auf das Sprachmodell GPT-4 und kann dieses etwa im Rahmen des Produktes Azure auch in Deutschland auf den hiesigen Servern anbieten. Jedoch liegt das Large Language Modell GPT-4 physisch betrachtet weiterhin auf den Servern von OpenAI in San Francisco (USA), da OpenAI der alleinige Eigentümer des LLM ist. ChatGPT-4 wird wohl von dort aus “gespiegelt”.

3) GPT-4 via API-Nutzung und stetige Verbindung (24/7) von ChatGPT-4 mit einem KI-Avatar. Dies bietet aktuell die IU Hochschule über “Syntea” an. Der Avatar wurde auf der Grundlage von künstlicher Intelligenz entwickelt. Dies ist die erste Hochschule in Deutschland, die einen Avatar mit einem Large Language Model verbindet, wodurch Studierende diesen jederzeit für ihre Lernzwecke (KI-Tutor) nutzen können. Der Avatar gibt auch geeignete Verlinkungen, etwa im Rahmen der Lernunterlagen, aus.

Es gibt auch noch weitere individuell angepasste Lösungen der API-Nutzung, wie zum Beispiel den WBH-A[I]ssist der Wilhelm Büchner Hochschule oder den  „Student Motivation and Reflective Trainings AI-Assistants” (SMARTA) der FH Mittelstand. Entschuldigt bitte, falls ich womöglich eine Anbindung einer Einrichtung nicht aufgeführt habe. Unsere Hochschullandschaft in Deutschland ist doch schon recht umfangreich 😉

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Anbindung via WordPress Plugin

Abschließend ist zu erwähnen, dass es noch weitere Möglichkeiten gibt, ein Large Language Modell (LLM) wie GPT per API einzubinden. Ich persönlich habe auch schon von Lösungen einzelner Institute an Hochschulen gehört, die wiederum einen anderen Weg gefunden haben, die Programmierschnittstelle (API) für sich zu verwenden. Ebenfalls ist es machbar, ChatGPT-4 über ein WordPress-Plugin wie “AI Engine” im Rahmen einer Webseite und einem fertigen Interface zur Verfügung zu stellen. Hierzu wird die offizielle OpenAI API per Copy & Paste in das zugehörige Feld des Plugins eingegeben und schon steht die Verbindung. Siehe hierzu folgenden Blogbeitrag. Generell lohnt es sich auch, mit Blick auf weitere KI-Tools wie DALL-E3 oder DeepL die Entwicklung der WordPress-Plugins zu verfolgen und Möglichkeiten des Embeds auszuloten. WordPress wird in Zukunft im Kern (Core) ebenfalls vermehrt auf Künstliche Intelligenz setzen, um am “Puls der Zeit” zu entwickeln. Sehr spannend und auch für Hochschulbeteiligte durchaus interessant.

Bei Ergänzungen schickt mir gerne eine Mail an info@unidigital.news

 

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