MoodleGPT | Deutsches Llama | Avatare mit D-ID | ChatGPT Multimodal | KI-Assistenten in MV

Die 11. Auflage des Newsletters KI & Bildung ist fertig und etwas “beweglicher” in seiner Darstellung. Der Einsatz von GIFs etwa zur kurzen Demonstration von Tools ist schon recht wirksam wie ich finde und wird auch weiter so gehandhabt. Im Fokus steht z.B. die Lösung der RWTH Aachen zur datenschutzkonformen Einbindung von ChatGPT via eigens angefertigtem Moodle-Plugin sowie KI-generierte Avatare, die wohl in Zukunft kaum mehr aus Lehre & Unterricht wegzudenken sind. Viel Spaß beim Lesen!

News aus den Hochschulen

KI an der KU: Neue Handreichung erschienen

Auch für den Bildungsbereich hat ChatGPT eine Diskussion entfacht zum sinnvollen Einsatz von KI. Speziell für die Hochschullehre ist nun an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) eine Handreichung entstanden, die Einblick in die Funktionsweise des Chatbots gibt, seine Einsatzmöglichkeiten didaktisch und rechtlich einordnet sowie grundlegende Empfehlungen für die Dozierenden formuliert. Das Dokument ist auch für Interessierte frei verfügbar, die nicht in der Hochschullehre tätig sind. Zum PDF

Universitäten starten mit neuen Studiengängen

Schaut man auf neue Studiengänge in Deutschland, sticht insbesondere die Künstliche Intelligenz hervor. So konnten sich Studierende dieses Jahr zum ersten Mal auf den Masterstudiengang “Artificial Intelligence and Machine Learning” an der TU Darmstadt bewerben, wie die Deutsche-Presse Agentur (dpa) kürzlich meldete.

datenkompetent – Eine Initiative vom Stifterverband

Beispielhafte Lehrformate und -strategien für die Data Literacy Education an deutschen Hochschulen. Diese Website richtet sich an Hochschulen und ihre Lehrenden sowie an all jene aus dem Bereich der Hochschul- und Curriculumsentwicklung, die sich mit Data Literacy Education auseinandersetzen und die nach Inspirationen und konkreten Ideen für mehr Datenkompetenzen in der Hochschullehre suchen.

RWTH Aachen: Anbindung von Moodle an ChatGPT

Was sind die Grenzen von KI in der Lehre und wie können Studierende diese Grenzen selbst ermitteln? Das war die Motivation an der RWTH Aachen, als an den Lehrstühlen für Mathematik, Bauingenieurwesen und Informatik eine Moodle-Erweiterung mit ChatGPT eingeführt wurde. Anhand von ausgewählten Beispielen stellt Prof. Aloys Krieg das Projekt „Proof of Concept“ vor, das künftig auch als Open Source zur Verfügung stehen soll.

Die Anbindung von Moodle an ChatGPT wurde auf einer dedizierten Forschungsinstanz von Moodle auf einem Server am UNESCO Chair HydroChange realisiert, um den Regelbetrieb nicht zu stören. Die Anbindung an ChatGPT wurde durch ein speziell entwickeltes Moodle Plug-in realisiert, über das sämtliche Anfragen via Azure an OpenAI weitergeleitet werden. Dadurch ist sichergestellt, dass keine personenbezogenen Daten die Server der RWTH Aachen verlassen. QuelleHochschulforum Digitalisierung (HFD)

Folgende Akteure/Anwendungen involviert:

1) Moodle auf den Servern der RWTH Aachen

2) Azure von Microsoft (Server in Deutschland) kommuniziert mit eigens erstelltem Moodle-Plugin

3) Azure kommuniziert mit Servern von OpenAI in San Francisco (USA), auf denen der KI-Chatbot ChatGPT liegt

KommunikationAachen -> Microsoft (Deutschland) -> San Francisco (USA) oder Moodle -> Azure -> ChatGPT und wieder zurück 🔙

Generative KI macht Wissensarbeiter 25 Prozent schneller und 40 Prozent besser

ChatGPT & Co. gelten als Produktivitätstools für alle Arten von Wissensarbeit. Wie gut die generative KI wirklich beim Denken helfen kann, hat nun erstmals eine groß angelegte Studie ermittelt.

Azure OpenAI for Education: Prompts, AI, and a guide from Ethan and Lilach Mollick

You can easily try out some of the latest Azure OpenAI Service tools for education institutions, experiment with prompts, and learn tips for using AI for teaching and learning. In addition, we are sharing a new short “Getting Started with AI in Education” whitepaper written by Dr. Ethan Mollick, a professor at Wharton and Dr. Lilach Mollick, Director of Pedagogy for Wharton Interactive, two Professors that have been on the leading edge of AI in education.

Mein Roboter hat meine Hausarbeit geschrieben: KI-Anwendungen und Kreativität an der Universität

Die Einführung von ChatGPT hat an Universitäten für Aufsehen gesorgt. Es wurden Befürchtungen laut, dass die Nutzung generativer KI-Anwendungen alles andere als förderlich für das kritische Denken von Studierenden ist … oder, schlimmer noch, zu einer Zunahme von Plagiatsfällen führen könnte.

Harvard University: Student Use Cases for AI

To help you explore some of the ways students can use this disruptive new technology to improve their learning—while making your job easier and more effective—we’ve written a series of articles that examine the following student use cases:

  1. AI as feedback generator
  2. AI as personal tutor
  3. AI as team coach
  4. AI as learner

Neues aus dem Schulunterricht

Das sind die Hürden für KI an den Schulen

Mecklenburg-Vorpommern hat im September als erstes Bundesland allen Schulen einen KI-Assistenten über einen Drittanbieter bereitgestellt, so können Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler in unterschiedlichen Fächern ein Tool auf Basis von ChatGPT datenschutzkonform nutzen, teilte das Bildungsministerium mit.

📜 Wird die KI über eine API genutzt, entfalten die AGB in diesem Fall gegenüber den Schülerinnen und Schülern keine unmittelbare Wirkungwie die Hamburger Bildungsbehörde erläutert.

Npuls: Magazine “Smarter Education with AI”

In der Initiative Npuls haben sich diverse Bildungsakteure in den Niederlanden wie Beteiligte aus Schulen & Hochschulen zusammengeschlossen, mit dem Fokus Bildung nachhaltig innovativ zu gestalten. Darunter findet sich z.B. SURF, das niederländische Pendant zum deutschen Hochschulforum Digitalisierung. Npuls hat nun ein eigenes Magazin mit der Bezeichnung “Smarter Education with AI” publiziert, mit klaren Fokus auf Künstlicher Intelligenz in Lehre & Unterricht. Hier geht’s zum kostenfreien PDF.

Insbesondere die Verwendung von Tools wie ChatGPT & Co wird anhand von Einsatzmöglichkeiten thematisiert. Solche Publikationen mit ganz klarer Spezialisierung wie in diesem Fall auf KI & Bildung ist aus meiner Sicht ganz wichtig, um das Interesse aller Beteiligten nachhaltig hochzuhalten.

Niederlande: Neues Lernen in der Schule

An der Agora-Schule wird mit neuem Konzept gelehrt, weil die Arbeitswelt wegen KI für viele Jugendliche künftig anders aussieht. Es gibt keine Klassen, Fächer und Stundenpläne. Dafür aber umso mehr Motivation und Lernlust.

KI muss auch an Schulen sein

Bei “Bildung auf den Punkt” diskutieren Experten über den richtigen Einsatz von Künstlicher Intelligenz an Schulen. Dabei wird klar: Nicht alle Lehrer ziehen mit. Dabei sollte es eigentlich darum gehen, was Schüler brauchen.

KI hilft japanischen Schülern beim Englisch-Lernen

An der Oberschule in Kyotango (Päfektur Kyoto) startet im Oktober ein neues Programm, bei dem eine generative KI den Schülern hilft, englische Konversation zu üben. Fürs erste sind Schüler des zweiten und dritten Schuljahres TEil des Programms.


Aktuelles rund um KI-Tools

Der Toolcheck gibt einen Überblick zu neuen Toolsn & Features und erklärt diese etwas genauer. Hierbei handelt es sich um ausgewählte Anwendungen, die auch im Bildungsbereich zum Einsatz kommen könnten.

Online-Kurse: Toolbox Datenkompetenz in Beta verfügbar

Die Toolbox Datenkompetenz ist eine digitale Werkzeugkiste aus Weiterbildungsinhalten und Tools, mit denen alle Menschen praktisch mit Daten arbeiten können. Sie kann ab sofort in der Beta Version von dir getestet werden! Besuche dafür beta.toolboxdatenkompetenz.de und leg direkt los.

Mit dem Ziel, primär den flächendeckenden Kompetenzaufbau von Data Literacy voranzutreiben, trägt das Projekt dazu bei, die Datenstrategie und das Digitalisierungsvorhaben der Bundesregierung in der Breite der Gesellschaft zu tragen. Quelle: toolboxdatenkompetenz.de

Neben eigenen kostenfreien Online-Kursen stehen angemeldeten Usern auch Fortbildungen etwa von Hochschulen oder dem KI-Campus über externe Verlinkungen zur Verfügung. Der beliebte Kurs der University of Helsinki Elements of AI ist ebenfalls im Angebot. Das erste Format der Toolbox mit Quickstart Deep Learning ist nun online: Hier wirst du in die Welt der neuronalen Netzwerke und des Deep Learnings eingeführt. Du lernst die wichtigsten Begriffe kennen und erlebst diese neuen Konzepte direkt in der Praxis!


LeoLM: Linguistically Enhanced Open Language Model

Nun gibt es also mit LeoLM auch ein deutsches Llama bzw. eine deutsche Variante des Open-Source-Language-Models Llama 2 von Meta, das jeder frei verwenden und trainieren darf. Die deutsche Initiative LAION hat dies entwickeln lassen. Das LLM wurde in Zusammenarbeit mit dem hessian.AI (Leitung TU Darmstadt) auf ihrem neuen Supercomputer 42 trainiert. Der Ursprung lässt sich auch aus der Bezeichnung des Chat-Models  LeoLM/leo-hessianai-13b-chat herauslesen. Auch diese Abwandlung von Llama 2 kann z.B. von Bildungseinrichtungen wie Hochschulen frei genutzt werden und natürlich auch auf dieser Grundlage weiterentwickelt werden, um etwa fachspezifischer mit dem KI-Chatbot kommunizieren zu können.

Testen & Modelübersicht

Offizieller Blogbeitrag von LAION

https://laion.ai/blog/leo-lm/

Hier geht’s zur LeoLM-Demo auf HuggingFace

https://huggingface.co/spaces/LeoLM/leo-hessianai-13b-chat

Übersicht aller publizierten LeoLM-Models auf HuggingFace

https://huggingface.co/LeoLM

Siehe auch LAION AI auf GitHub

https://github.com/LAION-AI/

Ideogram lässt grüßen 🙂

Meet LeoLM, the first open and commercially available German Foundation Language Model built on Llama-2. Our models extend Llama-2’s capabilities into German through continued pretraining on a large corpus of German-language and mostly locality specific text. Quelle Huggingface.co

Aus meiner Sicht ist dies wohl erst der Anfang von Weiterentwicklungen frei zugänglicher Sprachmodelle (Open Source) wie LeoLM. Es könnte theoretisch möglich sein, dass es X-Fortführungen von LeoLM gibt, wodurch das Potenzial auf eine hohe Unübersichtlichkeit besteht, da vielleicht eine Version dermaßen verändert wurde, etwa via Finetuning über kommerzielle Models wie GPT. Immer den Ursprung also in diesem Fall Llama 2 von Meta im Auge behalten, wäre gar nicht so verkehrt. Um dies anders zu formulieren. Es könnten z.B. 100 Large Language Model (LLM) daraus entstehen, die dann den Eindruck erwecken könnten, ganz eigene Sprachmodelle zu sein. Jedoch bleibt bei allen 100 die Code-Basis dann Llama 2.


KI-Avatare mit D-ID generieren

D-ID ist ein Tool, mit dem sich im Handumdrehen tolle Avatare auf der Grundlage von Künstlicher Intelligenz erstellen lassen. So können etwa berühmte Persönlichkeiten wie Marie CurieMax Planck oder Nicolas Tesla wieder zum Leben erweckt werden, um dem Publikum ihre damalige Forschung via KI-Avatar zu erläutern.

Und so funktioniert es:

1) Bild hochladen, ein vorhandenes Image auswählen oder auch eines innerhalb von D-ID via KI generieren lassen

2) Text für Sprachausgabe in zugehöriges Feld eingeben. Es sind auch Pausen möglich (Stoppuhr Emoji). Es empfiehlt sich eine einfache Sprache, ohne komplizierte Wörter zu verwenden.

3) Sprache auswählen (Deutsch) oder Weitere

4) Deutsche Stimme wählen (Frau/Mann). Englisch bietet auch Sprach-Style (friendly VS angry). Stimme kann als Audio hochgeladen werden. Z.B. über das Tool ElevenLabs eine Tonspur selbst erstellen und dann auf D-ID hochladen

5) Rechts oben den Button “Generate Video” betätigen

6) Video als MP4 herunterladen und etwa in einer Webseite oder LMS als Video einbinden (Upload). Auch der Embed via iFrame wird angeboten. Übrigens kurze MP4-Ausschnitte sind auch als GIF konvertierbar.

Das obige Medium ist ein GIF, dass zu Beginn als Bild über ideogram.ai erzeugt und im Anschluss mit D-ID zum KI-Avatar als MP4 wurde. Mit dem Tool veed.io lässt sich ein kurzes Video als GIF umwandeln. Das Audio wird bei GIFs nicht mit übertragen. Der gesamte Vorgang war zu 100 % kostenlos!


Spotifys KI-Pilot zur Sprachübersetzung

Den eigenen Podcast lippensynchron in andere Sprachen übersetzen? Dies geht nun bei Spotify. Wir kennen ja schon das Tool HeyGen, das sich per Video-Upload auf die lippensynchrone Übersetzung spezialisiert hat. Nun wird diese super Technik breiter eingesetzt. Dadurch können vor allem nicht-englischsprachige Podcaster auf eine höhere Reichweite hoffen, da Englisch schließlich als Weltsprache wohl am häufigsten konsumiert wird. Also im Handumdrehen die nächste deutsche Folge übersetzen (lassen).

Dieses von Spotify entwickelte Tool nutzt die neuesten Innovationen – darunter die neu veröffentlichte Spracherzeugungstechnologie von OpenAI –, um sich an den Stil des ursprünglichen Sprechers anzupassen und so ein authentischeres Hörerlebnis zu ermöglichen, das persönlicher und natürlicher klingt als herkömmliche Synchronisation. (Quelle Spotify)


ChatGPT-4 bald multimodal und wieder ans Internet angeschlossen

We are beginning to roll out new voice and image capabilities in ChatGPT. They offer a new, more intuitive type of interface by allowing you to have a voice conversation or show ChatGPT what you’re talking about. Show ChatGPT one or more images. Troubleshoot why your grill won’t start, explore the contents of your fridge to plan a meal, or analyze a complex graph for work-related data.

QuelleOpenAI

Unten seht Ihr einen Ausschnitt aus einem offiziellen OpenAI-Video zum Release der Upload-Funktion von Bildern für ChatGPT-4. Dies ist aktuell nur fürs Smartphone und die zugehörigen Betriebssysteme iOS & Android verfügbar. Das schicke Plus-Zeichen macht den Chatbot nun multimodal, wodurch User etwa Images hochladen können, die ChatGPT im Anschluss erkennt und auch analysiert. Upload mit Bild vom Fahrrad und erklären lassen, wie man den Sattel tiefer stellt. Dies wäre etwa eine Option. Also ich würde einen passenden Sechskantschlüssel empfehlen. Klappt bei mir immer 👍 Aber schon sehr cool, dass der KI-Buddy mittels Foto von einem Werkzeugkasten erkennt, ob auch das richtige Tool für diesen Prozess vorhanden ist. Siehe ganzes Video

Wie wärs mit dem Upload eines komplexen Ikea-Regalsystems und einer KI-Empfehlung vom Chatbot wie denn das “Ding” am effizientesten aufzubauen ist und mit Fertigstellung doch bitte noch vor der “Netflix Prime Time” am Spätabend? Da kommen entspannte Zeiten auf uns zu 😉

Übrigens auch die Spracheingabe & Sprachausgabe sind via Smartphone möglich. So lässt sich ein stückweit barrierefreier mit dem Chatbot kommunizieren.

ChatGPT kann nun über die Suchmaschine Bing mit dem Internet kommunizieren. Diese Funktion gab es schon mal, wurde dann aber plötzlich zurückgenommen. Nun ist der KI-Chatbot also wieder online am Start und gibt tagesaktuelle Informationen wie etwa zu Politik, Wirtschaft, Sport oder eben den “Royals” aus. Dieses Feature ist nur für Premium-Kunden verfügbar, also ist ChatGPT-4 mit einem Internetanschluss versehen und nicht ChatGPT-3.5! Auch Enterprise-Kunden kommen in den Geschmack der Echtzeit-Suche. Ein Chatbot ohne Browser ist nur halb so gut wie ich finde, also hoffentlich bleibt dies so bestehen. Jedoch muss man an dieser Stelle erwähnen, dass die Suche via Chatbot wegen eigener Restriktionen schlechter abschneidet als über eine klassische Suchmaschine. Dadurch wird “ein wenig” die Sinnhaftigkeit dieser Möglichkeit infrage gestellt. Übrigens, auch Google Bard hat mit dem Internet so seine Probleme.

⏭️⏭️ Wir sehen uns! (Animated 👇 by Pika Labs)

Image generated via Ideogram – Image-2-Video via Pika Labs – MP4 to GIF via Ezgif

Bei Anregungen schickt mir gerne eine Nachricht über Linkedin oder an info@unidigital.news. Ansonsten dann bis zur nächsten Newsletter-Ausgabe, liebe KI-Enthusiasten aus der D-A-CH-Region! Auf Wiedersehen, Servus & Ade!

Beste Grüße aus Braunschweig 🤖

Matthias


⚠️ Die Abbildungen in diesem Newsletter dürfen nicht weiterverwendet werden! Bitte habt Verständnis dafür, auch mit Blick auf die aktuelle KI-Rechtslage ⚠️

 

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