Newsletter KI und Bildung Nr. 14 | Anerkennung mit KI | 3D-GPT | Canva Magic Studio | KI macht Schule | AI Village
Der Newsletter Nr. 14 KI & Bildung schaut auf die Möglichkeiten der Anerkennung mithilfe von Künstlicher Intelligenz im Rahmen von erbrachten Leistungen wie dem Absolvieren von Kursen und den zugehörigen Modulhandbüchern. Zudem hat Canvas Magic Studio nun so einige neuen KI-Features am Start, die insbesondere Educators auf dem Schirm haben sollten. Außerdem entsteht im Herzen Europas in Hürth (NRW) mit dem AI Village ein neues KI-Kompetenzzentrum, das auch Lehrende & Lernende nutzen können.
Neues aus den Hochschulen
Tipps aus der Rhetorik, um KI-Tools effektiver zu nutzen
Sollten wir KI-Tools wie ChatGPT für die Wissenschaftskommunikation nutzen? Unbedingt, meint unser Gastautor Markus Gottschling. Aber: Ein reflektierter Einsatz und ein rhetorisches Grundverständnis seien hilfreich.
fnma Magazin mit Themenschwerpunkt zu „Erfahrungen mit KI in der Lehre“
- Von der McDonaldisierung der Texte hin zu KI-Literacy
- KI-Tools zur Unterstützung wissenschaftlichen Schreibens
- Wenn künstliche Intelligenz einen kompletten Online-Kurs produziert: Der KI-generierte MOOC „Societech“
- KI in der Lehre – beraten lernen mit ChatGPT
Rund ein Drittel der Postdocs nutzen Methoden der KI im Alltag. ChatGPT schreibt Abstracts, sichtet Literatur oder übernimmt Programmieraufgaben.
Data-Literacy-Sensibilisierung: Eine Einführung in das Schlüsselthema künstliche Intelligenz
Ein asynchroner Selbstlernkurs für Studierende aller Fächer erläutert Schlüsselbegriffe, Möglichkeiten sowie grundlegende ethische und soziale Herausforderungen unserer datengeprägten Welt. Ziel ist es, die Urteilsbildung mit einem Schwerpunkt auf künstliche Intelligenz (KI) zu bieten und Grundwissen über wesentliche Aspekte der digitalen Transformation im Hinblick auf Arbeitskultur, Mensch-Maschine-Interaktion, KI und Future Skills zu schaffen. Wie die Studierenden das Format und die Inhalte bewerten, beschreibt dieser Artikel. Ansprechpartnerin ist Wibke Matthes von der CAU Kiel
Wie ChatGPT die Universität verändert
„Generative KI tangiert nicht nur den Beruf des KI-Professors, der die entsprechenden Verfahren unterrichtet, sondern auch das direkte Brot-und-Butter-Geschäft aller Lehrenden.”
KI im Studium und in der Forschung – Chancen und Probleme
„Das Ziel ist, Forschende zu inspirieren und den wissenschaftlichen Fortschritt zu beschleunigen. Wenn die Forschenden sich nur auf die Ideen des Tools verlassen, besteht die Gefahr, dass alle sich auf die gleichen Themen konzentrieren.
Ist GPT-4 gut in Chemie? Forscher kommen zu zwiespältigem Ergebnis“
Japanische Forscher:innen haben untersucht, wie gut sich OpenAIs GPT-4 in puncto Chemie schlägt. Das Ergebnis: zum Teil ganz gut. Das KI-Sprachmodell hat aber auch seine Schwächen.
Linkedin-Gastbeitrag 👍
TH Lübeck entwickelt Prototypen für KI unterstützte Anerkennungsprozesse
Die Technische Hochschule Lübeck hat einen Prototypen für Anerkennungsprozesse mit KI-Unterstützung entwickelt. Externe Modulhandbücher können entweder per Copy-Paste oder als PDF-Upload in das System übertragen werden. In mehreren Schritten wird jetzt das externe Modulhandbuch mittels KI neu strukturiert und mit der lokalen Modulhandbuch-Datenbank verglichen und am Ende kommt ein strukturierter Vergleich der der beiden Module mit einer Empfehlung der KI für Ablehnung, teilweise oder vollständige Anerkennung.
Die ersten Rückmeldungen aus dem Prüfungsamt als auch aus dem Dekanat der TH Lübeck waren durchweg positiv. Vor allem die gute Lesbarkeit des Modulvergleichs als auch die Mehrsprachigkeit wurden gelobt und zeigt das Potential von KI unterstützten Prozessen.
Der Prototyp zeigt exemplarisch, wie KI die Verwaltung und Organisation einer Hochschule praktisch unterstützen kann. Dabei ist die Frage nicht, ob eine KI jemals Anerkennungsentscheidungen automatisiert machen kann, sondern sie hilft bei Textumwandlungen, Lesbarkeit und sichert damit Transparenz und Qualität.
Anmerkung: Der Prototyp ist kein fertiges Produkt und hat noch sehr viel Potential zur Verbesserung. Er wurde entwickelt um das Brainstorming zu Metadaten, Standards und Modulbeschreibungen mit Hilfe von KI zu fördern. Die TH Lübeck hofft, dass die Idee weiter diskutiert wird und mit Fördermitteln unterstützt wird.
👉 Ein Beitrag von Andreas Wittke, einem Entwickler dieser Anwendung und Mitarbeiter an der TH Lübeck
Weitere Linkempfehlungen
Blogbeitrag von Andreas Wittke
https://onlinebynature.com/2023/10/wie-ki-anerkennungsprozesse-unterstuetzen-kann/
YouTube-Video mit Erklärungen
Prototyp zum Testen mit Upload-Funktion
https://wisyki.eu.pythonanywhere.com/find_module
AI Village: Neues KI-Kompetenzzetrum für Lehrende und Lernende im Ruhrgebiet eröffnet
„Das AI Village in Hürth wird der Innovationscampus für Künstliche Intelligenz im Herzen Europas: Hier spielen Entwicklung, innovative Workspaces und Erlebnisflächen zusammen, um eine einzigartige Symbiose zu schaffen, die Künstliche Intelligenz erlebbar macht!”
- Berufsbegleitende Weiterbildungsangebote in den Bereichen Robotik, Maschinelles Lernen, Data Science und Datensouveränität
- Aufbau von Fachkompetenz für Lehrkräfte und Schüler
- Akademische Weiterqualifizierung bei Automatisierungstechnologien, Software-Robotern und der Sensorendatenanalyse
Siehe hierzu auf Eröffnung auf YouTube
News aus dem Klassenzimmer
INFORMATIK-MONITOR 2023/24 vom Stifterverband
Die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung von Stifterverband, Heinz Nixdorf Stiftung und Gesellschaft für Informatik:
- Nur 24 Prozent der Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I besuchten im vergangenen Schuljahr einen verpflichtenden Informatikunterricht.
- Nur Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland können die empfohlenen sechs Wochenstunden Informatikunterricht gewährleisten.
- In Bundesländern ohne umfassenden Pflichtunterricht Informatik in der Sekundarstufe I wählen deutlich weniger Mädchen das Fach in der Oberstufe.
Eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Gewinnung von Informatiklehrkräften ausgeschöpft werden. Über www.informatiklehrerin.de bietet die Gesellschaft für Informatik einen Überblick über die unterschiedlichen Wege zur Informatiklehrkraft sowie Beratungsangebote zur Weiterbildung bestehender Lehrkräfte. Erfolgreiche Modelle einzelner Bundesländer können dabei als Blaupause dienen. Zusätzlich sollten angehenden Lehrkräften Möglichkeiten zu einer ortsunabhängigen Qualifizierung (sprich Onlinekurse) gegeben werden.
Siehe auch FAZ-Beitrag
Schule Hamburg: ChatGPT im Unterricht – Lehrer warnt vor “Wildwuchs”
Angekündigte „Handreichung“ für KI im Unterricht lässt auf sich warten. Schulbehörde sieht „Handlungssicherheit“ bei Lehrkräften.
American Federation of Teachers partners with AI identification platform, GPTZero
The American Federation of Teachers (AFT) recently signed a deal with GPTZero, an AI identification platform that makes tools that can identify ChatGPT and other AI-generated content, to help educators rein in, or at least keep tabs on students’ reliance on the new tech.
Thüringer Datenschützer warnt vor Hausaufgaben mit KI
Thüringens Landesdatenschützer Lutz Hasse mahnt zur Vorsicht, Künstliche Intelligenz (KI) bei Hausaufgaben einzubeziehen. Er könne nicht empfehlen, den Schülern die Arbeit mit KI aufzugeben, wenn diese dafür personenbezogene Daten eingeben müssten, sagte Hasse der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.
Nicht ausreichend Informatik-Lehrkräfte verfügbar? Und nun?
“Alle” fordern mehr Informatikunterricht an deutschen Schulen, doch die Anzahl der dafür ausgebildeten Lehrkräfte macht da einfach nicht mit (Siehe oben Informatik-Monitor). Die Möglichkeiten sind zum größten Teil ausgeschöpft und wie geht es jetzt weiter? Quartalsweise herummeckern, dass keine Lehrerinnen und Lehrer verfügbar sind und auf unser marodes Bildungssystem schimpfen? Nö!! Gemeinnützige Initiativen wie KI macht Schule könnten da teilweise einen wichtigen Part übernehmen, wie etwa die Künstliche Intelligenz kostengünstig in den Schulunterricht zu tragen. Das Team besteht aus Studierenden & Doktoranden, die größtenteils auf ehrenamtlicher Basis arbeiten. Ein Ansprechpartner wäre Steffen Schneider (Beste Grüße!)
Unter anderem besteht eine Kooperation mit dem KI-Kompetenzzentrum hessian.AI das an der TU Darmstadt angesiedelt ist. KI macht Schule ist als gemeinnützige Unternehmergesellschaft (gUG) eingetragen und organisiert sich im gesamten D-A-CH-Raum über Lokalgruppen, die je nach Bedarf vor Ort etwa mit Partner aus der Wirtschaft & Wissenschaft gegründet und langfristig betrieben werden können. Aus meiner Sicht lohnt es sich definitiv auf solche Projekte genauer zu schauen und womöglich mal einen anderen Weg zu gehen, um ans Ziel zu kommen, unseren Schülern & Lehrkräften hinreichend Kenntnisse im Bereich der Data Literacy und ganz allgemein im Rahmen der Künstlichen Intelligenz näherzubringen. Es sind mal wieder kreative Lösungen gefragt!
KI-Tools im Überblick
Hier bekommt Ihr eine Übersicht zu neuen Tools & Features mit Erklärungen und visuellen Elementen wie Screenshots & GIFs. Dabei handelt es sich i.d.R. um ausgewählte Anwendungen, die auch im Bildungsbereich zum Einsatz kommen könnten.
Mit MagicStudio hat Canva vor gut zwei Wochen ein Programm vorgestellt, welches verschiedenste KI-Tools vereinigt und es so ermöglicht, rasch kreative Inhalte zu produzieren oder zu bearbeiten, ohne dass dafür die Plattform gewechselt werden muss. Damit wird Canva zu einem All-in-one Tool mit Design-Tools.
1. Magic Switch
Mit dem Magic Switch hast du die Möglichkeit, deine Entwürfe für unterschiedliche Plattformen (Linkedin, Facebook, Whatsapp, Instagram, Tiktok) zu modifizieren. Mit nur einem Klick kannst du die Dimension und die Ausrichtung deines Designs anpassen. Lass dir dein Dokument zusammenfassen, als E-mail formatieren oder als Liedtext ausgeben. Erhältlich in Canva for education und Canva pro.
2. Magic Eraser
Der Magic Eraser entfernt dir unerwünschte Objekte oder Personen aus deinen Fotos. Dazu verwendest du den Magic Eraser im Foto-Editor. Erhältich in Canva for education und Canva pro.
3. Magic Grab
Magic Grab erlaubt dir, ganz einfach ein Element aus einem Foto zu “greifen” und an einer anderen Stelle zu platzieren. Meiner Erfahrung nach funktioniert es momentan am besten mit freigestellten Objekten, welche von Canva erkannt werden können. Mit dieser Funktion hat Adobe ordentlich Konkurrenz bekommen!
Ein Beitrag von Christine Stoltz, Lehrerin & Gastdozentin an der Pädagogischen Hochschule Zug (Schweiz). Hier geht es zum ganzen Beitrag auf Unidigital.news
Bildanalyse über GPT-4V mit Bildgenerierung via DALL-E3
Prompt 1: Analysiere die Abbildung
Prompt 2: Der Anhänger ist ein Preisschild. Analysiere neu
Output Prompt 2
Output Prompt 2 (mit Fettungen)
Der Hintergrund mit den geschwungenen, wellenförmigen roten Linien, die zu einem zentralen Punkt konvergieren, verleiht dem Bild nach wie vor eine Dynamik und Tiefe. Der Mittelpunkt dieses Strudels zieht den Blick des Betrachters an und betont das zentrale Element: das Preisschild.
Das graue Preisschild mit der erhabenen Aufschrift “HAST DU GPUS?” ähnelt in der Tat einem typischen Preisschild, das man an Produkten in einem Laden finden könnte. In diesem Kontext könnte die Frage “HAST DU GPUS?” darauf hinweisen, dass Grafikprozessoreinheiten (GPUs) ein gefragtes Produkt oder eine wertvolle Ressource sind. Vielleicht soll es auch die Aufmerksamkeit auf den aktuellen Mangel oder die hohe Nachfrage nach GPUs lenken, die in der Vergangenheit aufgrund von Trends wie Kryptowährungs-Mining oder hohen Gaming-Anforderungen beobachtet wurden.
Das Bild könnte also eine künstlerische Darstellung der modernen Technologie-Marktdynamik sein, wobei das Preisschild sowohl die Begehrlichkeit als auch möglicherweise die steigenden Preise für solche Technologien symbolisiert.
Fazit: Analyse gelungen! 👍
3D-GPT: 3D-Modellierung mit großen Sprachmodellen
Forschende haben 3D-GPT entwickelt, ein KI-Modell, das 3D-Welten mithilfe von Prompting und Blender generiert und Anweisungen in natürlicher Sprache für die prozedurale 3D-Generierung interpretiert. Quelle: The Decoder
Nun also 3D-Welten prompten und diese auch in virtuelle Umgebungen wie Virtual Reality übertragen. Das Erstellen von 360-Grad-Umgebungen kenne ich persönlich nur vom KI-Tool BlockadeLabs, das kostenfrei nutzbar ist und dort wirklich tolle, farbenfrohe und technisch versierte 3D-Welten generiert. Das obige Beispiel-GIF wurde aus einem Präsentationsvideo (MP4) der Entwickler von 3D-GPT erstellt und zeigt schon mal eindrucksvoll in Kurzform, wo die Reise hingehen könnte. Mir persönlich gefällt der Gedanke der Kombination von Künstlicher Intelligen & Virtual Reality, also AI & VR. Bin sehr gespannt, wie sich dieser Bereich weiterentwickelt.
Aber auch ohne die Anbindung via VR-Brille lassen sich solche 3D-Welten gut in Lehre & Unterricht integrieren. Ich denke mal es gibt so einige Architekten, die nur zu gerne eine futuristische Stadt innerhalb von 5 Minuten via Prompt im Rahmen einer Städteplanung zeiteffizient kreieren möchten. Vor allem der naturwissenschaftliche Bereich mit Feldern, wie dem Maschinenbau oder dem Bauingenieurwesen könnten erheblich profitieren, in dem sie ihren Studierenden insbesondere komplizierte technische Vorgänge nicht mehr in schwarz-weiß auf dem Papier oder über den Projektor, sondern in Farbe mittels 360-Grad-Umgebungen präsentieren. Fächer wie z.B. Technische Mechanik kommen auf hohe Durchfallquoten, wenn es um Klausuren geht und sind dann auch nicht selten ein Grund für den Studienabbruch. Hier geht es ganz stark um die Vorstellungskraft in 2D (x/y) und eben nicht im räumlichen 3D (x/y/z) denken zu können! Ist diese nicht so ausgeprägt, hat man in diesen Studiengängen insgesamt schon ein (sehr) großes Problem. Eine andere Form der Visualisierung könnte unterstützend einwirken und womöglich verkanntes Potenzial entfalten. Eventuell könne jeder “Studi” sich so seine ganz eigene Umgebung generieren, die sie/er auch am besten versteht, unabhängig vom Material der Professorin & des Professors und mit der Option auf innovative Virtual-Reality-Umgebungen. Dies geht ganz schwer in die Richtung KI-Tools für Ingenieure zur Visualisierung und somit besseren Verständlichkeit.
Fazit
3D-Welten haben langfristig das Potenzial etwa die Freilegung von Kräften im Rahmen von statischen Berechnungen ganz anders darzustellen und diese auch spontan flexibel z.B. hinsichtlich der Farbe oder Dicke anzupassen. Dann ist auch viel schneller wieder alles im (Kräfte-)Gleichgewicht (=0) 😉
Ist diese Technik etwa via Open Source verfügbar und lässt sich sinnvoll einsetzen, dann sollte sie auch im Rahmen der Lehre genutzt und weiterentwickelt werden, um den Studierenden möglichst viele Perspektiven des Lernens zu ermöglichen. Wäre dies nicht ein Forschungsprojekt? Wo gibts denn nun die MINT-Fördergelder dazu?
🔗 Empfohlene Links
Projektseite von 3D-GPT
Publikation auf arxiv.org
Code demnächst auf GitHub frei verfügbar
Bis zum nächsten Mal dann 👋👋
Bei Anregungen schickt mir gerne eine Nachricht über Linkedin oder an info@unidigital.news. Ansonsten bis zur nächsten Newsletter-Ausgabe, liebe KI-Enthusiasten aus der D-A-CH-Region! Auf Wiedersehen, Servus & Ade!
Beste Grüße aus Braunschweig 🤖
Matthias
⚠️ Die Abbildungen in diesem Newsletter dürfen nicht weiterverwendet werden! Bitte habt Verständnis dafür, auch mit Blick auf die aktuelle KI-Rechtslage ⚠️