Künstliche Intelligenz an der ETH Zürich: Heilbronner Bildungscampus, AI Alliance und KI-Professuren im Überblick

Wer sich regelmäßig mit dem Themenfeld der Künstlichen Intelligenz, mit Schwerpunkt auf den Hochschulen beschäftigt, dem fällt wohl auf, dass die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, kurz ETH Zürich überproportional an diversen innovativen Projekten beteiligt ist. In diesem Blogbeitrag werden diese zusammengefasst und auch insgesamt darauf geschaut, was denn in der Alpenrepublik so anders läuft.

ETH Zürich in Heilbronn

Als Erstes blicken wir auf die aktuelle Kooperation zwischen dem Bildungscampus in Heilbronn unter der Führung der dort ansässigen Dieter Schwarz Stiftung (LIDL) und ETH Zürich aus der Schweiz. Gemeinsam wird in der baden-württembergischen Stadt ein Lehr- und Forschungszentrum geplant, das übe die nächsten 30 Jahre auf bis zu 20 KI-Professuren kommen soll. Zwischen den beiden Standorten, also Heilbronn und Zürich, soll dabei ein regelmäßiger Austausch stattfinden. Konkret soll es um Themen wie Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, Bioinformatik oder Kreislaufwirtschaft gehen. Für die ETH Zürich ist dies dann neben Singapur die zweite Außenstelle fernab der Alpenrepublik. Übrigens ist auch die TU München schon seit 2018 auf dem Heilbronner Bildungscampus vertreten.

heilbronn

Mitglied der AI Alliance

Auch an dem vor Kurzem gegründeten Projekt der AI Alliance ist die ETH Zürich als Mitglied ebenso wie die TU München beteiligt. Dies dürfte wohl kein Zufall sein. 😉 Meta und IBM haben diese KI-Allianz initiiert und gemeinsam mit Forschungseinrichtungen und Hochschulen gegründet, um die offene KI-Entwicklung zu fördern, damit diese Technologie langfristig möglichst einer breiten Masse kostenfrei zur Verfügung stehen kann. Ganz im Gegensatz zu geschlossenen Sprachmodellen wie ChatGPT von OpenAI.

Was ist die AI Allance?

The AI Alliance is an international community of researchers, developers and organizational leaders committed to support and enhance open innovation across the AI technology landscape to accelerate progress, improve safety, security and trust in AI, and maximize benefits to people and society everywhere.. Quelle: The AI alliance

free ai
Weitere beteiligte Partner sind zum Beispiel das Forschungszentrum CERN und die École Polytechnique Fédérale de Lausanne aus der Schweiz sowie renommierte Hochschulen wie die University of California und die University of Yale.
 

100 KI-Professoren an den beiden ETHs

Zusammen mit der Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL), einer der beiden ETHS in der Schweiz, kommt die ETH Zürich auf etwa 100 KI-Professuren, Dies ist verhältnismäßig viel und untermauert klar den Schweizer Anspruch, beim Thema Künstliche Intelligenz ganz vorn mit dabei sein zu wollen, damit Wirtschaft und schlussendlich auch die Arbeitsplätze auf Top-Niveau erhalten bleiben. Für die Alpenrepublik ist Know-how ein ebenso essentieller Rohstoff wie bei uns in Deutschland. Hochschulen spielen dabei eine zentrale Rolle.

professor

Wir müssen diese Technologie beherrschen und unsere Leute daran ausbilden können, so Krause. Für die Schweiz steht aus seiner Sicht viel auf dem Spiel, auch für die hiesige Wirtschaft. Quelle: NZZ
Das folgende Zitat des Professors für Informatik Andreas Krause (ETH Zürich) aus der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) verdeutlicht die Denkweise innerhalb der Schweizer Spitzenunis. Solch einen Anspruch zu haben, finde ich persönlich mehr als sympathisch. Die Schweiz hat diese Haltung auch niemals aufgegeben, sondern versucht auch fernab der Künstlichen Intelligenz stets eine Vorreiterrolle in Sachen Spitzentechnologie einzunehmen. Ich bin sehr gespannt, welche Projekte da in Zukunft noch geplant sind.
 

Swiss AI-​Initiative

Die ETH Zürich und die EPF Lausanne wollen gemeinsam mit anderen Schweizer Hochschulen eigene künstliche Intelligenzen erschaffen. Dazu wurde nun die Swiss-AI-Initiative ins Leben gerufen, um zusammen im Bereich der offenen KI die maximale “Power” zu erreichen. Auch der Schweizer Staat in Form des Bundesamts für Informatik und Telekommunikation (BIT) ist als strategischer Partner mit an Bord.

Die ETH Zürich und die EPFL lancieren die «Swiss AI»-​Initiative mit dem Ziel, die Schweiz als weltweit führenden Standort für die Entwicklung und Nutzung einer transparenten und vertrauenswürdigen Künstlichen Intelligenz zu positionieren. Der neue Supercomputer «Alps» am CSCS bietet dazu die Infrastruktur auf Weltklasseniveau. Quelle: ETH Zürich
schweiz
Im Gegensatz zu den grossen Techkonzernen möchten die Schweizer Hochschulen im Rahmen der Non-Profit-Initiative den Datenschutz, die Urheberrechte und die Sicherheit grossschreiben. 
Im Frühjar 2024 nimmt der neue Supercomputer «Alps» des nationalen Hochleistungs-​Rechenzentrums CSCS der ETH Zürich in Lugano den Betrieb auf. Dieser gehört mit über 10’000 Grafikprozessoren (GPU) der neuesten Generation zu den welteit leistungsfähigsten Rechnern für Anwendungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Quelle: ETH Zürich
Auch hier wird wieder der Anspruch deutlich, mit den ganz großen Tech-Konzernen auf Weltklasseniveau mithalten zu können. Ob dies schlussendlich auch gelingen wird, das ist natürlich nicht sicher, aber im Vorfeld dies so selbstbewusst nach außen zu kommunizieren finde ich mehr als sympathisch. Ohne ein großes Maß an Selbstbewusstsein gegen die etablierten US-Großkonzerne anzutreten, wäre auch wohl ein ganz schlechtes Zeichen. Dann bräuchte man diese Non-Profit-Initiative “Made in Suisse” gar nicht erst starten!
 
 

Meine liebe Arbeitskollegin “Laila” stellt vor

 

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