OpenAI macht ChatGPT offen zugänglich. Wie sieht es nun mit den datenschutzrechtlichen Bedenken aus?

OpenAI hat bekannt gegeben, dass der KI-Chatbot ChatGPT nun in einem bestimmten Umfang auch ohne Registrierung für alle User nutzbar sein soll. D.h. einfach die URL https://chat.openai.com eingeben und schon können die Prompts gesetzt werden. Wie bei so vielen Neuheiten rund um die OpenAI-Welt wird diese Möglichkeit erst nach und nach freigeschaltet, bis auch wirklich jeder Nutzer darauf zugreifen kann. Hier geht es zum offiziellen Blogbeitrag.

Im oberen Video von OpenAI ist sichtbar, wie ein User im Browser die Internetadresse eingibt und im Anschluss direkt Zugriff auf ChatGPT-3.5 hat, obwohl links das Feld “Login/Sign in” angezeigt wird. Also komplett ohne Login kann demnächst ChatGPT in welcher Version auch immer verwendet werden.

KI-Training ausstellen: So geht’s!

Zudem können Nutzer auch ohne Anmeldung selber einstellen, ob ihre Eingaben (Prompts) im Rahmen des KI-Trainings für Sprachmodelle weiterverwendet werden dürfen. Jedoch laufen natürlich die Prompts auch weiterhin über die Server in San Francisco, wo die GPT-Sprachmodelle physisch betrachtet dauerhaft liegen.

We may use what you provide to ChatGPT to improve our models for everyone. If you’d like, you can turn this off through your Settings – whether you create an account or not. Learn more about how we use content to train our models and your choices in our Help Center.: Quelle OpenAI

 

Zum Deaktivieren der Datenverarbeitung dann einfach rechts unten auf das Fragezeichen neben der Eingabeleiste klicken und im Anschluss auf “Settings”. Dann den kleinen Knopf drücken und zack ist das KI-Training für GPT ausgestellt.

Nun alles ok beim Datenschutz? Jeder darf?

Vor allem im Bildungsbereich in Schulen und Hochschulen wurde seit Beginn der Einführung von ChatGPT stets darauf hingewiesen, dass es datenschutzrechtlich betrachtet mehr als fragwürdig sei, offiziell über die Einrichtungen und das Lehrpersonal Accounts zu erstellen, da persönliche Eingaben wie Name, E-Mail und auch eine Telefonnummer angeführt werden müssten. Zudem war es lange Zeit nicht möglich, die Datenverarbeitung etwa von Schüler-Prompts zu deaktivieren. Diese “Gemengelage” führte schlussendlich dazu, dass nicht wenige Beteiligte erstmal gar nichts gemacht haben hinsichtlich der Einführung einer künstlichen Intelligenz wie eines Chatbots. Aber auch externe Plattformen wie fobizz sind nachgefragt, da sie im Rahmen einer API-Nutzung alle Datenschutzanforderungen einhalten.

Dass Lehr- und Lernbeteiligte ChatGPT nun völlig anonym verwenden könnten und im schlimmsten Falle nur die Texteingaben zu Trainingszwecken seitens OpenAI weitergeben werden, dürfte so einiges ändern im Umgang mit dem Top-Chatbot. Klar sollten auch weiterhin innerhalb dieser Prompts keine persönlichen Angaben etwa zu Mitschülern gemacht werden, aber dies sind wohl kalkulierbare Risiken, wie ich finde und somit steht einem flächendeckenden Einsatz in Unterricht und Lehre wenigstens zu Übungszwecken und zur ganz allgemeinen Erklärung von generativen künstlichen Intelligenzen (GenAI) überhaupt nichts mehr im Wege. Also wann geht es los?

Empfohlenes Video

„ChatGPT schafft künftig die Registrierung ab und ermöglicht die Nutzung des Chatbots auch ohne Anmeldung. Die zwei kostenlosen Monate mit Gemini Advanced neigen sich dem Ende zu und Dall-E 3 ermöglicht uns Inpainting direkt in ChatGPT. Außerdem hat OpenAI mit Voice Engine ein neues KI-Tool vorgestellt und Apple arbeitet fleißig an einer eigenen KI für das iPhone.” Quelle: Digitale Profis

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