Newsletter KI & Bildung #35 | Wissenschaftliches Arbeiten in Wien | Alles nur “Vanilla”? | KI-Bilderzauber | Hesse.ai | Bitkom-Umfrage
Die Ausgabe 35 von KI & Bildung thematisiert die Entscheidungen Wiener Bildungseinrichtungen, wie der Universität Wien, der FH des BFI Wien und der FH der Wirtschaftskammer Wien (WKW) im Rahmen des wissenschaftlichen Schreibens, den Fokus nun nicht mehr auf das Endprodukt etwa einer Bachelorarbeit, sondern vermehrt auf der Gestaltungsprozess dieser zu legen. Ganz entscheidend ist der Faktor Eigenleistung. Im Rahmen von KI-Anwendungen wie ChatGPT hat sich der Anteil immer weiter dahingehend verschoben, dass weniger in Eigenregie verfasst und stattdessen vermehrt auf vermeintlich zeiteffizientere Outputs seitens KI-Chatbots gesetzt wird.
Zusätzlich gibt es auch seit einiger Zeit das ganze Outsourcen von wissenschaftlichen Arbeiten an “Ghostwriter“, wodurch ein “Studi” je nach Agentur und Fachthema so ganz ungefähr für 2500 – 4500 € (Brutto) solch eine Leistung in Auftrag geben kann und diese dann im Nachgang “nur” mit dem eigenen Stil anpasst, damit der Professorin oder dem Professor ja nichts auffällt. Ist es generell sinnvoll, dass “Profs” ihre Zeit als Detektive verbringen und mittels Detections-Tools checken, ob denn nun zu 71 % oder beim nächsten Klick zu 79 % die Hilfe von Künstlicher Intelligenz in Anspruch genommen wurde?
Ist vor dem Hintergrund dieser (technischen) Entwicklung solch ein Format in jetziger Form überhaupt noch zeitgemäß bzw. völlig überflüssig, wenn der Anteil der Eigenleistung immer weiter gegen 0 geht? An den Wiener Einrichtungen scheint man die Problematik nicht nur erkannt zu haben, sondern reagiert auch umgehend, um den gesamten wissenschaftlichen Prozess und schlussendlich auch das Studium nicht nachträglich zu beschädigen. Neue/Kreative Wege sind gefragt, wenn sich “Dinge” wie so häufig ändern. Die Frage wird wohl sein, wie schnell die Beteiligten in der Lage sind, dies anzupassen. Nicht selten wird zuerst reflexartig maximal der Status quo verteidigt und dann… 😉
News aus den Hochschulen
Da Wiener Studierende sich mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) ihre Abschlussarbeiten schreiben lassen können, sollen künftig bei der Universität Wien, der FH des BFI Wien und der FH der Wirtschaftskammer Wien (WKW) statt dem schriftlichen Endprodukt, die Forschungs- und Schreibprozesse im Vordergrund stehen.
In den Diskussionen an den Unis hört man heute vermehrt eine neue Sprache: Vanilla
Die künstliche Intelligenz wird menschlicher werden. Dachte man. Aber wer der jungen Generation zuhört, könnte auf die Idee kommen, dass es eher umgekehrt läuft.
Überblick: Beiträge im HFD zu ChatGPT in Studium und Lehre
Es gibt einen großen Orientierungsbedarf in Bezug auf den Einsatz von generativer KI in Studium und Lehre. In der Zwischenzeit ist viel passiert – und uns erreichten zahlreiche Beiträge von Hochschulangehörigen, für die wir uns herzlich bedanken! Auf dieser Seite finden Sie einen aktuellen Überblick zu Beiträgen rund um ChatGPT, die im HFD veröffentlicht wurden.
KI oder Kreide im Hörsaal – so digital sind Deutschlands Hochschulen
65 Prozent der Studierenden haben bereits ChatGPT genutzt, weitere 22 Prozent können sich das vorstellen, insgesamt 95 Prozent haben schon davon gehört. Lediglich 9 Prozent kennen ChatGPT zwar, können sich eine Nutzung aber nicht vorstellen. Nur 4 Prozent haben noch nie davon gehört oder gelesen. Der KI-Einsatz ist jedoch weitgehend ungeregelt. Nur rund ein Drittel (37 Prozent) der Studierenden berichtet von einschlägigen Regeln an ihrer Hochschule.
Mit KI-Hilfe an die Uni: Zwei weitere Bewerber abgelehnt
Erneut sind an der Technischen Universität in München Bewerber abgelehnt worden. Für ihre Bewerbung sollen sie Künstliche Intelligenz benutzt haben. Ein Bewerber hat deshalb bereits vor Gericht geklagt – ohne Erfolg. Nun folgen weitere Verfahren.
Semesterfrage: Wissen wir, was KI wissen wird?
Jedes Semester stellt die Universität Wien in Kooperation mit der Tageszeitung “DerStandard” eine Frage zu einem Thema, das die Gesellschaft aktuell bewegt. Wissenschafter*innen der Uni Wien beantworten und diskutieren die Frage im Rudolphina Magazin und auf “DerStandard” sowie im Rahmen einer Veranstaltung zu Semesterende.
KI: Hochschule Osnabrück forscht mit schnellen Rechnern
Die Hochleistungsrechner sollen von Forschenden und Studierenden genutzt werden – vor allen Dingen für Projekte rund um das Thema Künstliche Intelligenz. Aber auch Simulationen, Modell- und Grafik-Berechnungen benötigten sehr viel Rechenleistung.
Missing Link: Stephen Wolfram über die Rolle der KI in der Forschung (Teil 2)
Stephen Wolfram – Erfinder des Computeralgebrasystems “Mathematica” – gibt einen Einblick in die Grenzen und Potenziale von KI in der Wissenschaft.
Patentamt: Deutsche Industrie verstärkt KI-Entwicklung
Industrie und Wissenschaft in Deutschland haben Forschung und Entwicklung bei Künstlicher Intelligenz verstärkt, liegen jedoch weit hinter den USA zurück. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und Markenamts (DPMA) hervor.
“Der menschliche Anteil geht zusehends zurück”
KI-Technologie agiert bereits wie eine Forschungsassistenz im Wissenschaftsbetrieb. Wird sie womöglich überschätzt? “Wir haben nicht nur einen Schreibpartner, sondern auch einen Forschungspartner per Knopfdruck”
AI ‘for all’: How access to new models is advancing academic research, from astronomy to education
ChatGPT – a tool developed by OpenAI that runs on large language models and generates conversational responses based on people’s prompts – could lead to students taking shortcuts in their work but might also offer educational benefits, they reasoned.
Neues aus dem Unterricht
Das bisher größte Interesse gäbe es an den Realschulen Plus, 67,6 % aller Schulen haben hier einen Antrag gestellt. Bei den Gymnasien lag der Anteil bei 16,5 % aller Schulen.
Das sind die Gewinner des Smart-School-Wettbewerbs 2024
KI neben Kreide, Smartboard neben Stiften, Bildungs-Apps neben Büchern – so kann Bildung heute aussehen. Das zeigt eine Vielzahl digitaler Vorreiterschulen in Deutschland. 11 solcher Vorreiterschulen verleiht der Digitalverband Bitkom am heutigen Donnerstag die Auszeichnung „Smart School“.
Latein und Virtual Reality: Kann ChatGPT Latein? Was Alte Sprachen mit neuen Techniken zu tun haben.
Diese Fortbildung traf offenbar einen Nerv: 85 Latein-Lehrkräfte nutzten das Angebot „KI und Erweiterte Realitäten im Altsprachlichen Unterricht“ im Februar an der Ruhr-Universität Bochum.
Microsoft startet “KI-Qualifizierungsoffensive” in Deutschland
In NRW will Microsoft bis Ende 2025 etwa 100.000 junge Menschen erreichen. Zu Schulen, Ausbildungsstätten und Berufskollegs fährt ein “KI-Mobil”, das den Diskurs rund um Künstliche Intelligenz anregen soll.
Verbreitung und Akzeptanz generativer KI an Schulen und Hochschulen
Generative KI besteht Prüfungen und wird zum Erstellen von Hausaufgaben eingesetzt. Das bidt nahm dies zum Anlass, um 252 volljährige internetnutzende Schülerinnen und Schüler und 981 volljährige internetnutzende Studierende zu ihrem Umgang mit generativer KI zu befragen.
Schüler sollen Codes schreiben, Firmen suchen händeringend nach IT-Fachkräften. Aber was bedeutet Informatik überhaupt? Ein Schulbesuch in Zürich und ein Workshop mit Profis geben Antworten.
KI-Toolcheck
Bilder zu Redewendungen – KI im Fremdsprachunterricht
Es gibt wohl kaum einen effektiveren Weg, Informationen und Emotionen zu übertragen als mit Bildern. Durch visuelle Unterstützung sind selbst komplexe Sachverhalte deutlich leichter zu erfassen, denn das menschliche Gehirn kann Bilder bis zu 60.000 Mal schneller verarbeiten als Text.
GPT-5 könnte im Sommer starten und soll GPT-4 erheblich übertreffen
GPT-5 befindet sich noch in der Trainingsphase und wird vor der Veröffentlichung intern auf Sicherheit getestet. OpenAI hofft, dass GPT-5 zuverlässiger sein wird und sowohl die Öffentlichkeit als auch Unternehmenskunden beeindrucken wird.
Dieses KI-Tool klont deine Stimme – ElevenLabs
Neben dem Erzeugen von Audio aus Text, bietet ElevenLabs die Möglichkeit Videos zu dubben, das bedeutet ich kann ein Video nachträglich auf einer anderen Sprache synchronisieren und ich denke, die Ergebnisse sind auch hier beeindruckend.
TrustLLM: Sprachmodell “Made in Europe”
Im Rahmen eines europäischen Kooperationsprojektes soll ein Large Languange Model (LLM) entstehen, das zuverlässiger, offener, transparenter und energiesparender sein soll als GPT von OpenAI. Das potenzielle Sprachmodell “Made in Europe” trägt die Bezeichnung TrustLLM, die wohl ein hohes Maß an Vertrauenswürdigkeit ausdrücken soll.
Elon Musks KI-Startup veröffentlicht KI-Modell “Grok-1” als Open Source
Wie angekündigt, ist Grok-1 nun vollständig als Open Source mit Code und Gewichten verfügbar. Das KI-Unternehmen xAI hat die Architektur und die Gewichte seines 314 Milliarden Parameter umfassenden Mixture-of-Experts-Modells unter der Apache 2.0-Lizenz veröffentlicht.
Frei verwendbare Grafik rund um das KI-Startup Mistral AI und den zentralen Key Facts. Auch geeignete URLs etwa zum Chatbot “Le Chat” oder Mistral AI auf HugginFace sind mit eingefügt. Die Abbildung ist hier unter folgendem Ankerlink langfristig verfügbar.
Hugging Face startet offenes Robotik-Projekt
Die KI-Plattform Hugging Face ruft ein Open-Source-Robotikprojekt ins Leben. Leiten soll es der zuvor bei Tesla angestellte Wissenschaflter Remi Cadene.
Apple will die Google-KI Gemini aufs iPhone holen
Pest oder Cholera, Googles KI Gemini oder Open AIs ChatGPT. Apple bleibt wohl keine Wahl. Nach einem Bericht des Nachrichtendienstes Bloomberg verhandelt der Apfel-Konzern mit beiden möglichen Partnern über eine Lizenzierung ihrer KI-Software.
MM1: Apple stellt multimodales KI-Modell mit hohem visuellem Verständnis vor
Mit MM1 stellt Apple ein leistungsfähiges multimodales KI-Modell vor, das es dank intelligenter Architektur und umfangreichem Training mit GPT-4V und Google Gemini aufnehmen kann. Ein ausführliches Paper gibt erste Einblicke.
Bild der Woche – Isometrische Illustration
***leuchtender zauberwürfel. Text” Magic”. shades of black and purple. isometrische illustration. 3 d rendering. high quality. querformat***
Eine isometrische Zeichnung ist eine dreidimensionale Darstellung eines Objekts auf einer zweidimensionalen Oberfläche. Die Besonderheit einer isometrischen Zeichnung besteht darin, dass es sich um eine Darstellung eines Objekts handelt, das von keiner Verzerrung beeinflusst wird.
Bis demnächst dann
Matthias
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Und viel Erfolg bei Euren KI-Vorhaben!
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